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Visuell, verbal, vital
Ein Mensch schaute die Welt mit scharfen Blicken an,
nichts entging ihm, was man wahrnehmen kann,
doch eines Tages war sein Augenbild
unvermittelt von Nebel eingehüllt.
Nichts war mehr klar zu sehen,
er musste durch eine verschwommene Landschaft gehen,
hie und da ein schimmender Schein,
ansonsten war er ganz allein.
Von all seiner Urteilskraft entblößt,
blieb ihm nur ein traumhafter Rest,
während sein Intellekt zu schweigen begann,
fing eine andere Art der Wahrnehmung an.
Denn plötzlich tauchte vor seinem Lauf
eine Gestalt aus Licht vor ihm auf,
sie war nur schwach zu sehen,
doch sie sprach und er konnte sie verstehen:
"Als du noch alles gesehen hast,
hat dein Blick mich nicht erfasst,
jetzt, wo deine Welt im Nebelschleier ist,
ist der Moment gekommen, dass du mich siehst."
"Wer bist du, wie kommst du hierher?"
fragte der Mensch und atmete schwer.
"Ich bin der, zu dem werden kann,
wer mir folgt ohne seinen Verstand."
"Dann würde ich mich verlieren
und als Narr nur vegetieren!" -
"Nein, dann wirst du zu dir finden können
und dich als wahrer Mensch erkennen."
Mit diesen Worten hob sich die Schleierwand
und die Gestalt darin verschwand,
der Mensch sah wieder wie früher klar,
war aber nicht mehr der, der er vorher war.