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Wird die Seele angesteckt vom Enthusiasmus,
verbrennt sie dieser wie ein heißer Kuss,
nach kurzer Euphorie verpufft der jauchzende Jubel
und übrig bleibt nur Asche von dem hitzigen Trubel.
Am Abend von des Rausches Reizen hingerissen,
morgens erwachend mit schlechtem Gewissen,
noch voll Erwartung kommender Freuden
beginnen schon die ersten Leiden.
Wie eine lähmende Emotion
wirkt lange nach die Resignation,
ist die Seele einmal niedergedrückt,
braucht sie lang, bis sie wieder aufwärts blickt.
Ist der Optimismus einmal verbraucht,
sind die Kräfte der Jugend verraucht,
dann hat die Seele es schwer sich zu erheben,
wenn sie nicht gelernt hat ausgeglichen zu leben.
Heilsam wirkt auf den Enthusiasmus der Gleichmut,
im Gleichgewicht der Gefühle tut er der Seele gut,
die sich nie gleichgültig, nie provoziert fühlt,
denn sie ist mit Vertrauen und Zuversicht erfüllt.
Sie ist aktiv, doch bleibt sie immer gelassen,
in schicksalhafter Not kann sie neuen Mut fassen,
statt stürmisch sich mitreissen zu lassen,
gelingt es ihr stets, die Zügel zu erfassen.
Sie mäßigt den raschen Galopp in zügigen Trab,
dem kurzen Rausch der Sinne sagt sie ab,
statt himmelhoch jauchzend und dann betrübt,
ist sie gleichmäßig gestimmt, weil sie erwartungslos liebt.