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Die Welt des Wolfs


Die Hausaufgaben



1

Ein Mensch hatte einmal gedacht,
er hätte im Leben seine Hausaufgaben gemacht
und wollte sich schon zur Ruhe setzen,
um sich an seinen Lorbeeren zu ergötzen.

Da stolperte er über einen banalen Stein,
das fand er von diesem garstig und gemein,
er ärgerte sich über den grauen Brocken,
da hat dieser plötzlich zu ihm gesprochen:

„Was bist du ärgerlich über mich?
Ich bin doch hier nur da für dich!
Seit du geboren wurdest liege ich hier,
damit du verstehst, was los ist mit dir!

Die ganze Erde ist für dich gemacht,
damit in dir der gute Geist erwacht,
der in dir schläft seit langer Zeit,
drum sei ab jetzt zum Handeln bereit.“

Das konnte der Mensch nicht verstehen
und wollte schon wieder weitergehen,
da stieß sein Fuß nochmal an den Block
und der fuhr fort mit seinem Monolog:

2

„Dies ist nicht deine Heimat, ich bin nicht echt,
wenn du das meinst, kennst du dich schlecht,
alles um dich herum ist nur ein Schein,
was wirklich ist, bist du allein.

Du lebst hier wie auf einem Testgelände,
damit dein wahres Wesen heraus kommt am Ende,
nütze deine Zeit und suche den Stern,
der dir offenbart deinen Menschenkern.

Was von dir bleibt, ist nur dein guter Wille,
der Rest vergeht mit deiner Hülle,
du kannst tausendmal stolpern und stürzen im Leben,
wichtig ist nur, dich wieder zu erheben.

Es ist der eine Augenblick, der zählt,
in dem du erkennst, was dir bisher fehlt,
damit du leben kannst in der wirklichen Welt:
'Jeden zu lieben, auch wenn er dich quält.'

Erleidest du ein Missgeschick,
weiche nicht beleidigt zurück,
nimm es zum Anlass, dich zu stählen
und den Weg der Liebe zu wählen.

3

Mit ihrer Kraft allein,
kannst du in deiner Welt glücklich sein
und auf deinem Weg hilfreich handeln,
um Böses in Gutes zu verwandeln.

Wer auf seinem Ärger beharrt,
macht das Leben kalt und hart,
wenn du bereit bist, dich zu bücken
und mich zur Seite zu rücken,

werde ich in Zukunft niemand mehr schaden
und du vertreibst dadurch deinen alten Schatten,
wer anderen ihre Schulden verzeiht,
wird von seinen eigenen befreit.“

Der Mensch, der diese Worte jetzt verstand,
trug liebevoll den Stein an des Weges Rand
und errichtete dort ein Mal
zum Gedenken an diesen Fall.

Dann ging er weiter, mit dem Entschluss,
mit dem Lernen ist nie Schluss
und sein Leben zu begreifen
als endlose Gelegenheit, sich zu bessern und zu reifen.



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