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Es gibt kein kleines oder großes Ich,
entweder ist es eines oder nicht,
ein Ich kann niemand von außen benennen,
es kann sich nur von innen her kennen.
Wer noch auf der Suche ist nach sich,
noch nicht gefunden hat sein Ich,
der lebt solange als Nicht-Ich weiter
und das ist leider nicht immer heiter.
1
Das Nicht-ich ist noch nichtig,
denn nur das Ich ist einmal richtig,
weil es sich dann erkennt
und nicht mehr blind umeinander rennt.
Nichtig ist das Nicht-Ich auch in seiner Gestalt,
denn es hat in sich keinen Halt,
es ist oben und unten, vorne oder hinten,
sieht stets alles kommen oder entschwinden.
Es hat immer Angst, sich zu verlieren,
und kann sich nicht selbst führen,
es wird getrieben, hin und her,
als ob es ein Ball in einem Spielfeld wär.
Wie vom Winde verweht,
unruhig und unstet
ist es in Zweifel mit sich und der Welt,
es gibt nichts, das ihm wirklich gefällt.
Es verändert sich dauernd und ist ohne Mitte,
ständig auf der Suche, nie mit sich zufrieden,
im Denken, Fühlen und Wollen verwirrt,
auf seinem Weg des Handelns verirrt.
2
Das Ich ist wahr, weil es kennt seine Mitte,
es lenkt bewusst dorthin seine Schritte
ist dabei fähig zur Wandlung
in jeder einzelnen Handlung.
Es kann sich selbst in allen andern erleben,
es lebt für sich und kann sich allen geben,
führt sich und lässt sich lenken,
gibt freudig und lässt sich beschenken.
Alle meinen es zu kennen,
weil sie es bei seinem Namen nennen,
doch das wahre Ich spricht
über sich selbst nicht.
Das Ich kennt seine Kraft,
die ihm Leben, Weg ud Wahrheit schafft,
es sucht sie nicht in Raum und Zeit,
sondern hat sie in sich immer bereit.
Es lebt aus ihr und ist ihr gleich,
ist in sich eins in ihrem Reich
sagt zu sich selbst: Ich bin
und hat dabei die Liebe im Sinn.