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Die Welt des Wolfs


Die Innenwelt



Ein Mensch zog sich zurück aus dem äußeren Feld
und lebte allein für sich in einer inneren Welt,
dort konstruierte er sich ein eigenes Reich,
in dem er lebte als Held und König zugleich.

Er baute sich ein Märchenland,
in dessen Mitte er sich befand
und dirigierte das Geschehen
zu seinem Spaß und Wohlergehen.

Das erforderte seine ganze Aufmerksamkeit,
für alles, was draußen war, hatte er keine Zeit,
auch fragte er sich nie, ob das, was innen geschah
übereinstimmte mit dem, was er in Wirklichkeit war.

Denn er hatte von sich sein eigenes Bild,
darin war er von herrlichen Fähigkeiten erfüllt,
konnte Wunder vollbringen und heilen -
nur konnte er das alles mit niemand teilen.

Was er sich erdachte und erfand,
blieb verborgen in seinem Wunderland,
niemand hatte Zutritt zu seinen Räumen
oder wusste etwas von seinen Träumen.

Im tiefen Grunde hoffte er jedoch ganz überzeugt,
dass irgendwann sich etwas von dem Werk zeigt,
was entstanden war in seiner Fantasie
und die Leute begeistert wären von seiner Regie.

Doch während er sich nur auf sich konzentrierte,
merkte er nicht, dass niemand sich für seine Träume interessierte,
denn alle anderen saßen, wie er, in ihrer Welt
auch hinter verschlossenen Türen eingesperrt.

Es ist leicht und bequem, sich etwas vorzumachen,
um sich für die anderen zu erwärmen, muss man die Läden aufmachen,
sich selbst erkennt der Mensch nicht in seiner verschlossenen Kammer,
sondern nur im Angesicht mit der Menschheit ganzem Jammer.

Nicht der Rückzug auf sich selbst als Gott,
sondern das Mitleid mit der anderen Not
befreit den Menschen von seiner Illusion
und öffnet den Weg zur Wahrheit der eigenen Person.


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