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Oh Mensch, erkenne das Bild,
auf das dein Wachsen und Werden zielt,
lenke den Blick nicht zur Seite,
nicht in die Enge, nicht in die Weite.
Du bist unterwegs zwischen oben und unten
hast noch keinen bleibenden Platz gefunden,
nur in dir selbst bist du zu Hause,
rastlos wandernd, ohne Pause.
Halte dich nicht fest an dem, was vergeht,
strebe nach dem, was immer besteht,
verstehe die Sonne, dann erkennst du dich,
werde wie sie, wachse zu deinem Ich.
Erhalte nicht die Hüllen,
die dein Licht verhüllen,
erhelle die Schatten,
die dich umfangen hatten.
Du bist an jedem Ort und jeder Stelle
deines Lebens eigene Quelle,
genährt wird sie von des Himmels Macht
und durch dich auf die Erde gebracht.
Du hast in dir, was niedersinkt
und das, dem zugleich der Aufstieg gelingt,
du bist ein dauernder Widerspruch,
der noch nach seiner Einheit sucht.
Du selbst vereinst alle Seiten in deinem Ich,
das immer nur sich selber glich,
du bist das Viele und das Eine schon,
Mitte und Umkreis in einer Person.
Lasse herein in dich die ganze Welt,
nicht nur das, was dir gerade gefällt,
auch den Schatten verweigere dich nicht,
wandle sie durch dich in Licht.