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Die Welt des Wolfs


Der Pfingstgeist

5. 6. 2022



Wenn Pfingsten, das liebliche Fest,
die Ankunft des neuen Geistes verkünden lässt,
wird Hoffnung wach in manchem Gemüt,
dass er in die Herzen der Menschen einzieht,

die sich öffnen seinem Wehen
und ihn wirken lassen in ihrem Geschehen,
statt sich allein auf ihre Sinne zu stützen,
die sie mit ihrem Intellekt benützen.

Die Tyrannei der stofflichen Gewalten
ist scheinbar nicht mehr aufzuhalten,
sie hat ein Ausmaß erreicht, das alle Welt umfasst
und in ihr System auch die Menschen einpasst.

Als Märchen aus alter Zeit nur erscheint,
das Wort vom Geist, der heilt und vereint,
seit Maschinen den Alltag dominieren
und das menschliche Handeln regulieren.

Viele Menschen sehen ihre Existenz,
immer mehr nur als stoffliche Präsenz,
von Seele oder gar von Geist
ist wenig übrig geblieben zumeist.

Doch wer an Pfingsten nach draußen schaut,
wo kein Techniker Apparate baut,
sondern der Sonnengeist Wunder wirkt in der Natur,
wenn es grünt und blüht in Wald und Flur,

der spürt, dass auch in ihm mehr steckt
und nicht bloß der Stoff allein ihn trägt,
dass in ihm sich seine Seele bewegt
und ein geistiges Wesen sich regt.

Wenn dieses zu sprechen beginnt,
weil ein Mensch sich auf seinen Ursprung besinnt,
fallen die Schuppen von seinem inneren Blick
und die Magie der Sinne entlarvt sich als Trick.

Das Erdengeschehen wird dann für ihn transparent,
so dass der Mensch die Drahtzieher erkennt,
von denen er sich versklaven ließ,
als er sich nur auf seinen Verstand verließ.

Kaum aber spricht er davon, sagen die Leut':
"Der ist wohl nicht mehr ganz gescheit,"
weil kaum einer es heute schon versteht,
woher der Geist kommt und wohin er geht.

Das Fleisch ist schwach, der Geist bereit,
nicht jeder nimmt sich für ihn Zeit,
doch im Schlaf, im nächtlichen Raum,
da findet mancher zu ihm im Traum.



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