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Credit: Alfred Hitchcock:The Wrong Man
Ein Mensch wollte seinen Schatten immer kontrollieren,
wie einen Hund an der Leine führen,
damit er nicht eigenmächtig voraus eile,
sondern immer in seiner Sicht verweile.
Deshalb ging er am Morgen gern nach Westen,
mittags wandte er sich nach Norden am besten,
und in östlicher Richtung verlief sein Gang
bevorzugt bei kommendem Sonnenuntergang.
Wenn es Nacht wurde ging er kaum aus,
sondern blieb lieber im Haus,
weil das Mondlicht ihn irritierte
und er nicht sah, wohin ihn sein Schatten führte.
Nur einmal, bei Mitternacht,
hat er es dennoch vollbracht,
im Licht des Vollmonds auszugehen
und seinen Schatten gen Süden zu sehen.
Die Leute hielten ihn für nicht ganz gescheit,
ihr Schatten war für sie keine Wirklichkeit,
dadurch ließen sie diesem freie Bahn
und meinten, sie gingen immer allein voran.
Sie wunderten sich bloß oft,
wenn sich in ihnen unverhofft
ein Sinneswandel vollzog,
weil unbemerkt ihr Schatten an ihnen zog.