Selbstvertrauen

1

Wenn trotz aller guten Vorsätze, die du verkündest,
du dich in alter Sünde, alten Fehlern wieder findest
und hadernd mit dir dich zornig verschließt,
mit einem Buch, in dessen leeren Seiten du liest,

dann hast du in aller Trübsal und inneren Qual
dennoch die Möglichkeit einer freien Wahl,
damit in dich neue Hoffnung einzieht
und Vertrauen in dir wieder erblüht.

Die Tür ist nur von innen verriegelt,
von außen ist sie nicht versiegelt,
du hast dich vor dir selbst verschlossen
und dadurch deine Einsamkeit beschlossen.

Es gibt keine strafenden Mächte,
die urteilen über das Falsche und Rechte,
du selbst bist Richter über deinen eigenen Fall,
und bestimmst allein deiner Taten Moral.

Streite nicht mit den Geistern der Finsternis,
sie verlachen dich nur in deinem engen Verlies,
durchschaue die Maske vor ihrem Gesicht,
erkenne sie in ihrem vergänglichen Licht.

Fürchte dich nicht vor ihrem drohenden Grollen,
sie haben keine Macht über dein freies Wollen,
lass dich nicht von ihren Blitzen blenden,
sie können dein Leben nicht beenden.

2

Rufe nach dem, der es dir einst gab, in der Nacht,
vertraue auf seine Kraft und Macht,
wende dich an seine Wahrheit und sein Licht
und höre, was er im Stillen zu dir spricht.

Er kündet dir von seiner Liebe Wonne,
er bietet dir die Wärme seiner geistigen Sonne,
in ihr schmilzt das Eis der schlimmsten Erfahrung
und erlöst dich aus jeder traumatischen Erstarrung.

Sein Wort bewirkt Wandlung,
macht Mut zu neuer Handlung,
hilft dir, dich zu stellen, dem du entflohst
und erfüllt dich mit Rückhalt und Trost.

Dann wirst du fähig, dich zu wandeln,
bereit, aus dir heraus zu handeln
und öffnest von innen die Barrikaden,
die dich gefangen gehalten haben.

Nicht ohne Fehler musst du sein,
aber offen für dein eigenes Sein,
ohne Angst vor erneutem Versagen,
frei, als Ich dich selbst zu wagen.

Hadre nicht mit dem Schicksal, das du selber bist,
nütze deines Lebens kostbare Frist
und wandle, was widrig sich zu dir gesellt,
in Gelegenheiten zum Gestalten deiner Welt.

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