Für Smartphones wird empfohlen, sie zum Lesen horizontal zu halten!

Die Welt des Wolfs


Die Strassenbahn

Ein Traum




Ein Mensch erlebte sich im Traum einmal
in einem ganz dramatischen Fall
und erzählte davon einem Freund,
um zu hören, was der dazu meint:

"Ich fuhr in einer Straßenbahn,
die gerade an meine Haltestelle kam,
rasch rannte ich zur Tür, sie wollten schon schließen,
damit sie mich noch aussteigen ließen.

Als die Bahn schon weiterfuhr, fiel mir ein
dass ich noch darin saß, ganz allein,
denn ich hatte nicht daran gedacht,
mich mitzunehmen in der Hast.

In den Bahnen aller Strecken
versuchte ich, mich zu entdecken
und fragte mich besorgt, was wohl geschieht,
wenn man mich darin sitzen sieht.

Als meine Suche nicht glückte,
weil ich vergeblich nach mir blickte,
hielt ich, mit bedrücktem Gemüt,
auf der Straße stehend Abschied.

Plötzlich erleichterte sich mein Sinn
und ich sagte zu mir selbst: "Fahre dahin
mit allem, was noch in dir steckt,
du warst schon alt und auch nicht perfekt.

Lebe wohl und bewahre mir das Gute und Schöne,
halte nicht fest die missratenen Töne,
ich fange wieder von neuem an,
mal sehen, was ich besser machen kann.

So stand ich da, barfuß und ohne Gepäck,
am Anfang von einem neuen Weg,
freudig zog ich mir Schuhe an,
dann ging ich munter damit voran."

Der Freund antwortete erfreut:
"Du hast dich von dir selbst befreit,
wie bei einer Geburt, bist du ohne deinen alten Leib geblieben
und hast begonnen ein neues Leben zu lieben.

Wer nur an seinen Körper denkt,
seine Liebe nur auf diesen lenkt,
dem fehlt in seiner Seele der Sinn
nach dem Tod für einen Neubeginn." 


Zurück zum Portal der Fragmente