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1.
Weit ist der Weg zu sich,
schwer findet sich der Mensch als Ich,
denn wenn er in den Spiegel schaut,
sieht er nur seine äußere Haut.
Solange er danach sein Urteil fällt,
erkennt er nicht seinen Wert in der Welt,
er sieht nur, was diesen verhüllt,
aber nicht, was ihn innen erfüllt.
Wer hinter den Spiegel sehen kann
und sich erblickt in der Sterne Bahn,
hält sich zurück in seiner Meinung
über die Bedeutung seiner äußeren Erscheinung.
Ihm stellt sich seine Herkunft von oben dar
und er wird sich dann darüber klar,
dass alles sich wandelt und fließt,
und morgen nicht mehr gilt, was er heute ist.
2.
Wer sich selbst nur sieht in seiner Schale,
beurteilt so auch die anderen alle,
denn ihre Ansichten und Rassen,
kann er nur von außen erfassen.
Erkennt sich jemand innerlich,
achtet er auch das fremde Wesen wie sich,
und lässt die Freiheit und Freude
auch dem Nächsten an seiner Seite.
Erwarte nicht von der Welt,
dass sie tut, was dir gefällt,
sei in ihr und gestalte dich
inmitten der anderen als eigenes Ich.
Schaue dazu weniger auf deine Kleider,
sondern blicke etwas weiter,
frage dich: Wie benehme ich mich?
Dann findest du zu deinem Ich.
3.
Wer in dunkler Nacht
einmal erschreckt erwacht
und sich von einem Traum geplagt,
angstvoll vielleicht fragt:
Wo bleib ich ohne Leib einmal?
Dem ist die Antwort nah:
Du bist nicht nur, was dich als Gestalt trägt,
sondern auch das, was darinnen steckt.
Wenn dein Körper schläft im Bette,
träumst du weiter an ferner Stätte
von Monstern und von Weisen
auf deinen Sternenreisen.
Dort bist du jedoch kein anderer,
bist stets derselbe Wanderer,
nur nützt du nicht deine schlafende Hülle,
sondern der freien Seele Kraft und Wille.