Wollen

Ein Mensch hat sich einmal dafür interessiert,
was eigentlich in seiner Seele passiert,
fremd kam ihm sein Denken manchmal vor,
halb erschien er sich als Genie, halb als Tor.

Noch weniger beherrschte er seine Gefühle,
darin schienen sich ungefragt breit zu machen viele,
doch wenn es darum ging, woher sein Wollen rührte,
wusste er wenig davon, wer seinen Willen führte.

Geheime Verführer, verborgene Motive?
Er grub hinein in seine Tiefe,
doch trotz allem tiefen Gründen
konnte er aber keine eine Erklärung finden.

Da nahm er an in sich eine andere Präsenz,
einen versteckten Teil seiner Existenz,
er war es selbst, doch sich unbekannt,
so trat heraus aus ihm, was sein Wille befand.

Bin ich es oder bin ich es nicht? das war seine Frage
bis an seine letzten Tage,
wenn es sich darum handelte zu verstehen,
was vor sich ging in seinem Seelengeschehen.

Wenn er sich bemühte, hinein zu lauschen,
kam es ihm vor wie ein ständiges Rauschen,
so dass er sich am Schluss bescheiden gestand,
ich habe mich selbst nicht in der Hand.

Was mich bewegt, was ich erlebe,
was ich wahrnehme und von mir gebe,
das alles geschieht durch mich zwar,
aber ich bin nicht allein, sondern erst in allem wahr.

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