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LEBEN UND TOD
Wenn wir
uns bewusst werden,
wie nahe uns der Tod im Leben ist,
erkennen wir auch,
wie wenig weit das Leben vom Tod entfernt ist.
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Je
dankbarer wir für unser Leben sind,
desto ehrfürchtiger können wir dem Tod entgegentreten.
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Die
Ehrfurcht vor dem Leben
respektiert auch seinen Tod.
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Wenn wir
dem Leben gegenüber
weniger anmaßend sind,
können wir auch bescheidener
mit dem Tod umgehen.
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Im Tod
stirbt nicht das Leben,
sondern nur die Gestalt,
die es angenommen hat.
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Wenn wir weniger vor der Unvermeidlichkeit des Todes fliehen
und uns dafür mehr dem Vermeidlichen in unserm Leben widmen,
können wir uns gelassener der Begrenztheit unserer Zeit stellen.
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Erst wenn
wir den Tod
als Teil der Fülle des Lebens begreifen können,
hört er für uns auf,
ein Ende zu sein.
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Wer
den Tod nur als Schlusspunkt des Daseins sieht,
kann auch nicht auf die Folgen seines Lebens achten.
GEHEIMNIS VON LEBEN UND TOD
Das Geheimnis des
Lebens
schließt das Unbegreifliche des Todes ein.
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Wenn wir unser
Leben
nicht nur auf den sichtbaren Teil der Welt begrenzen,
sondern auch seine unsichtbare Dimension
in unser Bewusstsein einschließen,
werden Tod und Geburt zu Toren
zwischen beiden Bereichen.
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Oft sehen wir im
Tod
nur deshalb kein Tor,
das in ein neues Leben führt,
weil unsere Vorstellung des Lebens
dafür zu klein ist.
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Statt das Geheimnis
des Todes
mit unserem Denken ergründen zu wollen,
sollten wir besser unser Herz
die Antwort suchen lassen.
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Die Vorstellung der
Vergangenheit,
mit dem Tod tanzen zu können,
ist heute nur absurd für den,
der die Musik des Himmels nicht mehr hören kann.
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Der Tod ist nur
Teil der sichtbaren Welt,
in der Wirklichkeit des unsichtbaren Anteils unserer Existenz
gibt es ihn nicht.
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Nicht die Wahrheit
des Todes ist erschreckend,
sondern unsere begrenzte Vorstellung von seiner Wirklichkeit.
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So lange wir den
Tod nur mit einem Verlust des Lebens verbinden,
können wir nicht erkennen,
dass er Teil dessen ewigen Bestandes ist.
DIE WELT DER TOTEN
Wenn wir mit dem
Verstand unseres Herzens
nach der Welt der Toten suchen,
finden wir das Leben.
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Die Toten leben
nicht mehr aus der Kraft der Erde,
sondern sind aus der Kraft der Seele lebendig.
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Ein Leben nach dem Tod
kann nur für denjenigen zur Vorstellung eines Paradieses werden,
der mit der bisherigen Entwicklung seines Lebens zufrieden sein kann.
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Die Vorstellung
eines Lebens nach dem Tod
schließt auch die Lebendigkeit der Toten ein.
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Ein Hereinwirken
der Toten in unser Leben
ist nur denkbar,
wenn wir gleichzeitig die Bereitschaft entwickeln
über den Tod hinaus mit ihnen verbunden zu bleiben.
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Wenn nach
einem Tod
in unseren Herzen Verzweiflung sich ausbreitet,
leiden die Verstorbenen am meisten darunter.
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Wer in
unserer Seele lebendig ist,
kann uns nur in seiner Gestalt versterben.
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Wer uns im Leben
nahe ist,
ist uns im Tod nicht ferne.
TOD UND
GOTT
Wer das Leben
als Ereignis von Kreativität begreift,
kann auch den Tod
als Ausdruck eines Schöpferwillens erkennen.
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Wenn am Anfang
unseres Lebens ein Schöpferwille waltete,
warum sollte uns dieser an seinem Ende verlassen?
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Wir können uns
angesichts des Todes leichter auf Gott berufen,
wenn wir auch in unserem Leben
uns auf sein Wirken in uns verlassen.
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Die Tatsache des
Todes des Gekreuzigten
wird erst durch die Wahrheit des Auferstandenen zum Sinn.
LEBEN NACH DEM TOD
Das Leben nach dem
Tod
ist für die Lebenden ein Wunder,
aber für die Toten Wirklichkeit.
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Das Leben nach dem
Tod
spiegelt nicht die Versäumnisse unseres Lebens
sondern gibt uns Gelegenheit
diese auszugleichen.
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Wer von einer
Wiederholung der Erdenleben ausgeht
kann leichter zu der Einsicht finden,
dass der Tod jedem Leben vorausgeht.
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Wenn wir unser
Leben als Entwicklung verstehen,
können wir die Zeit nach dem Tod
als deren Fortsetzung begreifen.
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Die Logik des
Verstandes schließt ein Leben nach dem Tod aus,
für das Verstehen des Herzens
gibt es keinen Tod des Lebens.
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Ein Leben nach dem
Tod
kann leichter Wirklichkeit werden,
wenn wir an seine Möglichkeit glauben.