Sprachgestaltung

oder Das wirkende Wort

Am Anfang entstand die Welt durch das Wort,
dann ward es Fleisch und wohnte dort,
doch wenig Menschen wollten es ergreifen,
die meisten konnten seine Wirkung nicht begreifen.

Weil sie sein Licht nicht erkannt hatten,
nützten sie nur seinen verbliebenen Schatten,
immer mehr verkam es zum bloßen Zeichen,
all seine Kraft ließen sie aus ihm entweichen.

Ganz von seinem Zauber entleert,
hatte es verloren seinen wirkenden Wert,
erstarrt wie trockenes Holz war es geblieben,
niemand war mehr bereit, es noch zu lieben.

Da nahm ein Mensch, der seine Macht verstand,
das verwaiste Wort liebevoll in seine Hand,
erfüllte es mit neuem Sein
und hauchte ihm wieder Leben ein.

Er ließ ertönen seinen wahren Klang,
da kam seine Schöpferkraft in Gang,
gab ihm zurück die wellende Gestalt,
so dass erwachte seine ursprüngliche Gewalt.

Befreit aus der Gefangenschaft,
erstarkte seine belebende Kraft,
es entstand eine Kunst, noch nicht für viele,
doch wo dies Wort ist, ist auch sein Wille.

Wenn dieser durch die Räume hallt,
erhält, was tot war, seine lebendige Gestalt
und aus dem Dunkel wird wieder Licht,
wo das Wort so wirkend spricht,

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