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Die Welt des Wolfs

Das Ei





Ein Mensch meint leicht,
dass er sich selber gleicht,
wenn er zu einem Spiegel geht
und sich gefällt, so wie er davor steht.

Er denkt nicht daran dabei,
dass, was er sieht, geht schnell vorbei
und bald kommt schon die Zeit,
dass er aus seinen Hüllen steigt.

Dann bleibt der Spiegel leer
und es wird für ihn schwer,
sich als sich selbst zu erkennen
und bei seinem Namen zu nennen.

Wenn er sich vorstellt wie in einem Ei
und sich recht bewusst ist dabei,
dass es nicht nur wichtig ist, wie er damit hüpft,
sondern auch wie er einmal daraus schlüpft.

Solange er sich nur kennt in seiner Schale,
die er trägt in diesem Erdentale,
ist es leicht am Schluss passiert,
dass er ohne seine Hülle sich verliert.

Statt um das zu trauern nur,
was ihn verlässt beim Stillstand seiner Uhr,
könnte er auch damit beginnen,
sich zu fragen, was ihm bleibt von hinnen.

Ein Mensch, wirst du sagen, wird er immer sein,
ob hier heraus oder anderswo hinein,
doch was jeder trägt in sich,
das ist vor allem sein eigenes Ich.

Die Hülle mag auch einem anderen gleichen,
bei Zwillingen ist das leicht zu erreichen,
aber in keinem zweiten hier unten
wird ein gleiches Ich gefunden.

Wenn einst die Schale bricht
und ein Mensch erscheint im neuen Licht,
dann geht von ihm manches dahin,
doch wichtig ist, er weiß von sich zu sagen: Ich bin.