Die fünf Könige

Vier Reiche gibt es in dieser Welt,
die sich gegenseitig durchdringen,
jeder lebt darin, wie es ihm gefällt,
doch keinem kann es je gelingen,
ohne die anderen zu leben
und sich selbst den Vorrang zu geben.

Vier ungekrönte Könige herrschen hier,
und jeder regiert nach seinem Pläsier,
doch jeder ist ein Teil vom andern Teil
und nur gemeinsam sind sie heil.

Der erste König sucht den Raum zu verwalten
und auch die Zeit ganz fest zu halten,
der zweite will herrschen im ewigen Fließen
der dritte unbegrenzt die Freiheit der Lüfte genießen,
der vierte lebt aus ständiger Hast
und gönnt keinem seine verdiente Rast.

Doch unsichtbar in der Mitte von allen vieren
gilt es einen fünften zum König zu küren,
still ruhend und stetig strebend,
für sich allein und zugleich in allem lebend,
frei und ohne die Grenzen von Raum und Zeit,
ist er allzeit zum Dienen bereit.

Er ist ein Herr, der keiner ist auf Erden,
der zwischen Vergehen und Werden,
die Mitte hält und repräsentiert,
in dem, was die anderen tun zu viert.

Unsichtbar herrscht er und mild,
durch ihn wird jede Entwicklung erfüllt,
er hat die Kraft, das Leben zu gestalten
und es im Sterben zu erhalten,
sein Wort ist Wahrheit, die Wahrheit ist sein Wort,
er führt auf allen Wegen von Ort zu Ort..