Von der Liebe

Von der Liebe reden ist für viele leicht,
gerade wohl, weil sie keinem Worte gleicht,
auch sie mit Gefühlen zu erfüllen
ist leichte Freude noch von vielen.

Doch sie in ihrer reinen Weise
zu verstehen, ganz still, ganz leise,
als schöpferisch wirkende Gottesmacht,
das haben bisher nur wenige vollbracht.

Sie zeigt sich darin, wenn sie erscheint,
dass sie Erde und Himmel vereint
und das, was getrennt voneinander war
sich wieder findet durch sie als Paar.

In dieser Umarmung lebt nicht der Sinne Lust,
ihr Echo hallt wieder in der Herzensbrust
und ihr Pulsieren treibt liebend voran
das Kreisen der Lebensgeister auf ihrer Bahn.

Sie kommen aus göttlicher Hand herab,
doch enden sie nicht im dunklen Erdengrab,
von ihr gewärmt in ihrem Lauf
steigen sie wieder zum Licht hinauf.

Wo sie in diesem Kreislauf handelt,
oben und unten ineinander verwandelt,
da trifft der Mensch jenseits der Schwelle
in seinem Ich des Lebens ewige Quelle.