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Die Welt des Wolfs

Der Pfingstgeist

23. 5. 2021


Credit: Emanuele Feronato


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1

Seit manche Menschen den Himmel verließen,
wollen sie von Geist überhaupt nichts mehr wissen,
sie haben nur nach den Dingen Verlangen,
die sie auf der Erde für sich empfangen.

Ein Fest wie Pfingsten sagt ihnen wenig,
sie rechnen lieber mit Mark und Pfennig
und stellen sich keine geistigen Fragen,
was sie haben, wollen sie nach Hause tragen.

2

Dann gibt es andere, für die ist der Geist
etwas, mit dem man die Seele speist
und in gewissen beschaulichen Stunden
lassen sie sich seine Erfrischung munden.

Wenn sie sich an vergeistigten Versen laben,
fühlen sie sich entrückt und wohlig erhaben,
doch schnell vergeht das erbauliche Spiel,
wenn der Mensch nicht selbst aktiv werden will.

3

Dazu ist die dritte Art von Menschen bereit,
sie rechnen mit dem Geist als Wirklichkeit,
so wie sie ansonsten die Dinge wichtig nehmen,
wollen sie sich auch ernsthaft geistig benehmen.

Der Pfingstgeist ist keine Stimmung bloß,
er fällt auch niemand einfach in den Schoß,
aufbrechen muss jeder, um ihn zu empfangen,
bereit, ihn mit seinem Herzen aufzufangen.

4

Keiner kennt die Stunde, wann er erscheint,
auch ist nicht einfach klar, was er meint,
wer nur seine Verstandeskraft akzeptiert,
wartet vergeblich, dass sich ihm der Geist präsentiert.

Wer jedoch Vertrauen hat, gleich einem Kind,
zu dem gesellt sich der Geist wie der Wind,
auch wenn niemand weiß, woher er weht,
erfasst man ihn dann, bevor er wieder geht.



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