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Die Welt des Wolfs

Das Rad des Lebens

rad des lebens

1.

Der Weg des Lebens verläuft nicht grad,
er kreist um seine Mitte wie ein Rad,
lass dich bewegen, drehe dich mit,
stimme ein in sein sich wandelndes Lied.

In ihm ertönt der Sphären Wettgesang,
wird laut ihr brüderlicher Klang,
öffne dein Ohr, bis ihr Wort, das dich führt,
in dir erklingt und hörbar wird.

Es wandelt sich Tag in Nacht,
der Abend wird vom Morgen gebracht,
Warmes wird Kaltes,
Junges wächst hinein in Altes.

Nichts ist, wie es dem Auge erscheint,
nur wer alle Aspekte in sich vereint,
erfasst der Welt Entstehen
und ihr gleichzeitiges Vergehen.

Erkenne auch dich in dieses Zirkels Lauf,
halte dich nicht im Schatten der Mauern auf,
das Leben in dir will sich regen,
wachse der Sonne Licht entgegen.

Festhalten am Alten
verhindert neues Gestalten,
lass Vergangenes weichen,
dann kann dich die Zukunft erreichen.

Doch richte deinen Blick
weder voraus, noch zurück,
erlebe dich in jeder Weise und Art,
ganz da in jeder Phase der Gegenwart.

Messe dich nicht mit anderer Stab,
erwarte nichts von deren Gut und Hab,
genüge dir in dem, was dich erreicht,
wohl wissend, dass nichts dir bleibt.

Keiner erreicht ein letztes Ziel,
für jeden steht das Rad einmal still,
wohl dem, in dessen Mitte dann
eine neue Drehung beginnen kann.

2.

Jede Stunde will uns sagen
fülle nicht nur deinen Magen
mit des Lebens Saft,
stärke auch deiner Seele Kraft.

Tu nicht nur, was dir gefällt,
mehre das Glück in der Welt,
sei nicht nur Opfer der Schicksalsmacht,
überwinde deines Karmas Nacht.

Diene mit deinen Gaben der Natur,
sammle dir ihre Früchte nicht nur
zu deinem Wohlsein heute,
mache nicht nur rasche Beute.

Sei weltschaffend, denke auch an später,
sei nicht nur raffend, werde ein dienender Täter,
lass deine Bequemlichkeit ruhn’,
bereichere des Lebens Fülle durch dein Tun.

Du bist nicht das, was du erworben hast,
lebst hier nur kurz als fremder Gast,
erkenne in allem ein Gleichnis allein
und schaue auf das Wahre hinter dem Schein.

Lass nicht nur vom Was dich lenken,
achte darauf, an das Wie zu denken,
das Leben ist Wandlung und vergängliche Tat,
es verläuft in der Zeit wie ein kreisendes Rad.