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Die Welt des Wolfs

Zufrieden altern

zufrieden-altern

1

Die Jungen sind ganz auf sich konzentriert,
sie suchen den Weg, der sie durchs Leben führt,
willst du jedoch im Alter glücklich sein,
denk nicht mehr an dein eigenes Wohl allein.

Sehe wie die, die nach dir kommen,
vor dem Gipfel stehen, den du bereits erklommen,
erkenne dich in ihrer Unruhe und Hast,
und genieße den Frieden der Rast.

Statt weiter nur zu nehmen und zu streben,
halt inne und übe dich im Geben,
nichts erwarten, nichts hoffen,
zugleich zufrieden sein und offen.

Soll dir dein Lebenswerk gelingen,
halt dich nicht fest mehr an den Dingen,
lass nur noch die Weisheit der Liebe gelten,
dann lebst du fröhlich in allen Welten.

2

Du kommst als Kind zur Welt,
das nichts in seinen Händen hält,
das lebt aus deines Herzens Grund,
mit staunenden Augen und lachendem Mund.

Dann geht dein Leben voran,
du wirst zu Frau oder Mann,
nennst Güter dein eigen
und willst deine Stärke zeigen.

So wirst du die Zeit des Alters erreichen
und was du hast, wird von dir weichen,
lass alles heiter von dir ziehen,
was du hattest, war nur geliehen.

Gräme dich nicht, wenn dir etwas fehlt,
freue dich an deiner inneren Welt,
beklage nicht die äußere Leere,
fülle sie mit deiner wachen Seele.

Wenn die Dinge ihren Wert verlieren,
kannst du dich selbst besser spüren,
wenn der Leib beginnt zu rasten,
endet das eitle Wollen und Hasten.

Befreit vom Druck der alten Zwänge
weitet sich des Raumes Enge
und es öffnen sich dir die Türen,
die dich zu neuem Leben führen.

3

Gebe, was du hast, den Jungen in die Hände,
halte nichts fest, sei offen für die Wende,
freue dich an jeder Stunde jetzt,
in der du segnen kannst, was dich verlässt.

Das Kind in dir, war niemals tot,
es beugte sich des Alltags Not,
doch will es nun wieder erwachen
aus der Welt der hindernden Sachen.

Lasse es in dir sich regen,
spielend will es sich bewegen
aus den beengenden Grenzen heraus
zum Tor in eine andere Welt hinaus.