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Die Welt des Wolfs

Lob der Schwaben

Eine Erinnerung


haeberle-pfleiderer




Kennst du die Stadt, wo die Schwaben leben,
da gibt es Linsen, Spätzle, Wald und Reben,
es wohnt dort ein seltener Menschenschlag,
den wenig versteht, wer ihn nicht mag.

Doch das ist keinem Schwaben wichtig,
er kennt sich selbst, ist gewieft und tüchtig,
ohne den Beifall von anderen Leuten,
weiß er um seine menschlichen Seiten.

Dabei hilft ihm eine Eigenschaft,
mit der er sich sein Selbstgefühl verschafft,
denn er kann von Haus aus meditieren,
das nennt man dort seit je sinnieren.

Ob mit oder ohne Wein,
zu zweit oder auch allein,
kann er stundenlang der Welt entsagen
und sich in sich selbst vergraben.

Dabei kommen ihm die besten Ideen,
das kann man an manchen Erfindern sehen,
doch auch beim Tüfteln ist es fein,
da fällt ihm jede Lösung ein.

Beim Sprechen dient ihm seine Wesentlichkeit sehr,
wenn es mit einem Laut geht, wozu braucht es dann mehr?
Er ist halt praktisch und bescheiden
und will die Verschwendung auch im Dialekt vermeiden.

Sollte einer doch einmal philosophieren,
und es mit vielerlei Worten probieren,
dann fragen sich die anderen gleich,
ob er auch versteht, was er da schreibt?

Um sein Herz für etwas zu wärmen,
braucht ein Schwabe nicht groß schwärmen,
wenn einer liebevoll etwas fühlt oder denkt,
wird einfach an einen Namen ein “le” angehängt.

Wer fremd ist mit den Schwaben,
meint oft, sie würden gerne etwas haben,
doch wer sie kennt, kann das korrigieren:
Sie haben Freude am konstruieren.

Was sie bauen, das hat Bestand
und was gut ist, wird nicht vertan,
dass dadurch etwas übrig bleibt,
kommt nicht von Sparen oder Geiz.

Willst du einen Schwaben etwas kennen,
will ich dir Friedrich Schiller nennen,
er lebte einfach, nannte sich bieder,
dichtete aber für die Welt Hymnen und Lieder.

Kommt ein Schwabe dann in die Himmelswelt,
sorgt er sich nicht, ob er die richtigen Worte wählt,
er bleibt höflich und lupft den Hut,
sagt: Grüß Gottle! und alles wird gut.



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