Für Smartphones wird empfohlen, sie zum Lesen horizontal zu halten!
Der Weg zum Gral
führt durch das tiefe Tal,
wo Hochmut den Fall erleidet
und die Liebe Schmerzen bereitet.
Mitten hindurch zwischen Kälte und Hitze,
ohne Rüstung, die davor schütze,
nackt und bloß, wie in der Krippe das Kind,
dem die Häscher auf der Spur gewesen sind.
Keine Romantik verklärt die Suche,
nichts geschieht so, wie im Buche,
auf dem Weg durch feindliches Land
ist kein Schwert, das Wunder tut, zur Hand.
Nur die Sehnsucht, zu folgen der Spur
des Sternes an der Himmelsuhr,
hält noch den Fuß auf dem unbekannten Pfad,
von dem die Verheißung gesprochen hat.
Zwischen Zweifel und Verblendung
erscheint vergeblich eine Vollendung,
und wenn die Glieder beginnen sich zu versteifen,
kann immer seltener Hoffnung reifen.
Da, in der finster werdenden Nacht,
wird plötzlich der Gral ans Licht gebracht,
in der Stunde größter Not
öffnet sich zu ihm das Tor.
Ganz anders, als in der Sagenwelt,
hat sich sein Glanz dann eingestellt,
kein Name ist auf ihm leserlich
als einzig und allein ICH.
Zurück zum Portal der Gedichte