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Die Welt des Wolfs

Am Tag als sein Engel kam


engel-tag

Die Nacht hat er in unruhigen Träumen verbracht,
als er daraus müde erwacht,
kann er sich nicht erheben,
er spürt, in ihm will etwas Neues leben.

So liegt er da, den Blick nach oben,
die Decke bis zum Gesicht hinauf geschoben,
er vergisst die Zeit,
ist willig und bereit.

Dann sinkt er in eine tiefe Imagination:
Er steht vor einem Tor, das kannte er schon,
es war geschlossen, er fand nicht das Wort,
schon öfter befand er sich an diesem Ort.

Auf die Frage, was er hier wollte,
wusste er nie, was er antworten sollte,
doch jetzt, in diesem Moment, fiel sie ihm ein:
'Ich will wieder mit meinem Engel verbunden sein!'

Da öffnet sich weit das Tor
und wen er gesucht hat, der kommt hervor,
er kann es nur ahnen und selig sehnen,
denn seine Augen sind voller Tränen.

Doch auch wenn er ihn nicht sehen kann,
kommt er ganz, ganz nah an ihn heran
und - ohne dass er etwas spricht -
hüllt er ihn ein in sein mildes Licht.

Umschlungen gehen sie hinein,
empfangen von einem noch helleren Schein,
darin erkennt er vertraute Gesichter wieder
und es erheben sich jubelnde Lieder.

Er sieht sich von hinten, sie gehen aufwärts,
Hand in Hand und Herz in Herz,
was er denkt, will und fühlt
ist mit des Engels Geist erfüllt.