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7. 1. 2021
1
Nach dem weihnachtlichen Himmelsblick
kehren wir zur Erde zurück,
hier, wo sich unsere Schritte vollziehen,
will das Kind in unser Dasein einziehen.
Es bringt seinen Geist in die Erdennacht
und erfüllt mit seiner liebenden Macht
die Menschen, die nicht bei sich enden,
sondern sich auch an ihre Nächsten wenden.
Wie in einem Spiegel sehen sie dann
sich selbst im Angesicht eines anderen an,
sie erkennen sich in dessen Gesicht
und hören das eigene Wort, wenn dieser spricht.
Denn durch das Kind ist keiner mehr allein,
es bindet ihn wieder in die Menschheit ein,
er kann sich selbst mit anderen teilen
und, was getrennt war, wieder heilen.
Wie er einst ein Teil des Ganzen war,
wird er jetzt wieder vereint mit der Menschen Schar,
doch geht er nicht auf in einer Masse,
sondern behält darin seine eigene Klasse.
Er erkennt sich selbst in seiner Art,
die er zwischen den anderen bewahrt
und sieht, wie sich auch in Seinesgleichen
deren Besonderheiten erweisen.
Keiner will mehr seinen Nachbarn neiden
oder Andersartige meiden,
niemand äfft mehr andere nach,
keiner stellt sich als überlegen dar.
Das Kind spielt eine neue Rolle,
es überwindet die alte Parole,
es gilt nicht mehr „Rette sich, wer kann!“,
nur gemeinsam geht es jetzt voran.
Um das zu erreichen ist das Kind erschienen,
dieser versöhnenden Bewegung will es dienen,
beginnend bei einem, dann zum zweiten,
bis alle dabei sind am Ende der Zeiten.
2
Die Lage ist ernst, der Schmerz ist groß,
die Menschen lassen den Geist nicht los,
er ist in ihrer Eigensucht blockiert
und wird nicht mehr zurück geführt.
Der Kreislauf zwischen Licht und Schatten
ist seit langem ins Stocken geraten,
nur die Liebe kann ihn wieder in Gang bringen,
aber das muss durch die Menschen gelingen.
Wenn sie sich wieder mit ihrem Ursprung verbinden
und dadurch den Weg zurück zu ihrer Heimat finden,
kann der Geist mit seinem Segen
sich wieder befreien und sich durch sie bewegen.
Statt nur besorgt zu sein, wie es um uns steht,
fragen wir uns einmal, wie es dem Vater der Menschen geht,
wie er leidet, wenn er sie so weit entfernt sieht
und nichts sie mehr zu ihm zurück zieht.
Wie groß sein Schmerz ist, kann niemand ermessen,
doch kann er nur davon genesen,
wenn Menschen sich erinnern, warum er leidet
und sich ihr Herz wieder für ihn weitet.
Erst wenn der Liebe zu sich und den Nächsten
voraus geht die Hinwendung zum Höchsten,
kehrt wieder Freude in den Himmeln ein
und können auch die Menschen glücklich sein.
Es könnte so schön sein, unten und oben,
würden die Menschen mehr die Quelle ihres Lebens loben,
als nur den an der Abkehr Schuldigen,
weiter zu opfern und jubelnd zu huldigen.
Es wird Zeit, dass die Menschen Verantwortung übernehmen
und ihre grenzenlose Freizügigkeit zähmen,
daran denkend, dass in ihnen das Leben des Vaters liegt,
der leidet, wenn der Mensch ihn ignoriert.
Nicht weil die Moral das sagt,
oder weil jemand das Gewissen plagt,
sondern weil der Vater, der sich zu den Menschen neigt,
darauf wartet, dass der Mensch sich göttlich zeigt.