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20. 12. 2020
Ein Klick startet und stoppt den Stern.
1
Es war einmal, da sah man vor langen Zeiten,
drei Weise hinter einem Stern her schreiten,
das war auch damals nicht ganz normal,
doch sie trafen bewusst diese seltsame Wahl.
Ganz klug waren sie nicht, als sie erreichten jene Breiten
und einen eitlen Despoten in ihr geheimes Wissen einweihten,
denn dieser, ganz in der bekannten Art,
hat prompt mit seinen Gräueln nicht gespart.
Doch schließlich kamen sie ans Ziel ihrer Reise
und deshalb sagt man mit Recht, sie waren weise,
doch was sie suchten und auch fanden,
hat mancher bis jetzt nicht recht verstanden.
Sie erhoben dankbar zu den Sternen ihren Blick,
dann sie kehrten zufrieden in ihr Reich zurück
und sahen sie fortan der Sonne Licht,
dachten sie an ein leuchtendes Kindergesicht.
2
An diesem Punkt nehmen wir einmal ganz naiv an,
dass man auch jetzt noch den Sternen folgen kann.
(Das sagen wir ganz leise und still,
damit keiner uns für närrisch halten will.)
Gedacht, getan, es mache sich einer auf den Weg,
ob Weiser oder Narr, Hauptsache er wäre nicht träg
und versuche ein Ziel zu erreichen,
während er folge der Gestirne Zeichen.
Er ließe sich von ihnen führen,
ohne sie herunter zu interpretieren,
sondern suche dort oben ihren Sinn,
wo er mit seinem Blick reiche hin.
Dann würde er, grade jetzt zur Weihnachtsnacht,
von ihnen zur Mitte der Himmelswelt gebracht,
und fände auf seinem Wolkenthron
den neu erscheinenden Gottessohn.
3
Jener, den die Weisen fanden,
der ist gestorben und auferstanden,
dann fuhr er gen Himmel hinauf
und setzte fort dort oben seinen Lauf,
Erstarkt in seiner Sonnenkraft,
durch die er Licht und Leben schafft,
ist er bereit sie mit den Menschen zu teilen,
die aus dem Dunkel zu ihm eilen.
Das Kind, zu dem die Weisen einst gereist,
hält heute Hof als großer Sonnengeist
und in der Mitte der Planeten
lässt er diese von sich reden.
Nicht alle kennen schon ihre Sprache,
doch das ist eine andere Sache,
wichtig ist, dass jeder versteht,
dass sie von der Liebe sprechen, die nie vergeht.