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1
Wo ist diese holde Stimmung geblieben,
die Götter und Weise so lieben,
in der sich im fruchtbaren Nichtstun
die Hüllen und Herzen auftun?
Geschätzt war sie einmal von jenen,
die sich nach Ideen und Inspiration sehnen,
die Menschen gaben sich ihr willig hin,
in ihrem Schoß fanden sie zu Geist und Sinn.
Sie ließen Hast und Hetze draußen sein
und luden die Muße zu sich ein,
dann, fern von allem äußeren Getue,
genossen sie ihre anregende Ruhe.
Sie ordnete das Chaos, stärkte den Mut,
machte was schlecht war wieder gut,
im Gemüt stellte sich Frieden ein,
und neue Stärke herein.
Nicht Schlaf, nicht fauler Müßiggang,
wach und aktiv im inneren Einklang,
so genas die kranke Seele
und gesundete, was den Leib quälte.
2
Ach, wer will diese Stimmung heute noch wählen?
Wird sie noch irgend jemand fehlen?
Die Unrast ist längst in die Herzen eingezogen,
von der Sucht nach Reizen wird die Seele betrogen.
Geschäftig ist der Mensch umher getrieben,
die stillen Stunden hat er vergessen zu lieben,
rastlos ist er unterwegs, immer am Schaffen,
um mehr und mehr heran zu raffen.
Statt sich zu sammeln, eins mit sich zu sein,
ist er nur unwillig für sich allein,
er umgibt sich mit Apparaten, die für ihn denken
und seine Aufmerksamkeit auf sich lenken.
3
Wohl dem, der sich einmal besinnt
und der Muße Wohltat wieder gewinnt,
dann stellt sich Gleichgewicht in ihm ein
und er kann mit sich im Einklang sein.
In diesem Zustand zwischen Wachen und Schlafen,
trägem Nichtstun und fleißigem Schaffen,
da öffnet sich der Seele Tor
und was darin ist, kommt hervor.
Es zeigt die Welt sich dem gelassenen Blick,
Freude erwacht und seliges Glück,
Ideen steigen auf im inneren Raum,
zeitlos wird das Dasein wie im Traum.
Dann hallt wider in den inneren Saiten
der Gleichklang aus kosmischen Weiten,
so dass im Mensch sich die Wahrheit regt,
wer er ist und was ihn bewegt.