Für Smartphones wird empfohlen, sie zum Lesen horizontal zu halten!
31. 12. 2020
Wie Wellen kommen die Jahre herbei,
eines nach dem anderen wird neu,
wie diese ziehen sie sich wieder zurück,
und schwinden allmählich aus dem Blick.
Sie lassen sich nicht halten,
das Kommende will sich entfalten,
das Vergehende versinkt,
wenn die Zeit das Werdende bringt.
Mancher trauert dem Vergangenen hinterher,
andere wünschen sich die Zukunft schnell her
und einer erwacht in diesem Moment,
der im ewigen Wechsel die Wahrheit erkennt.
Er fragt sich nicht, wo geht das Alte hin
und hat kein Neues schon im Sinn,
sondern erlebt im Gegenwärtigen
den Handschlag der Planung mit dem Fertigen.
Freudig den Plan mit Böllern zu begrüßen
und verachtend auf das Fertige zu schießen
vertreibt im Lärm die stille Einsicht,
dass des Lebens Wille der Wandel ist.
Verachte nicht, wer du geworden bist,
doch mühe dich stets und nutze jede Frist,
um nach Entwicklung zu streben
in deinem zeitlich bedingten Leben.
Erlebe jeden einzelnen Moment
zugleich als Anfang und als End’,
erkenne, wie aus dem, was geht,
etwas neues wächst und ersteht.
Kommen und Gehen vollziehen sich von allein,
es gilt, für den Wechsel bereit zu sein
und im eigenen freien Handeln
sich selbst und die Welt zu wandeln.