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Die Welt des Wolfs


Weihnachtslicht 2022



Weihnachtslicht 1



1

Das Fest des Kindes, das sein Licht
im Inneren der Menschen verspricht,
hat sich inzwischen nach außen gekehrt
und zu einem Jahrmarkt der Sinne entleert.

Die frohe Botschaft wurde verdreht:
Freu' dich an dir, so lange es geht!
Was suchst du einen Gotteskern?
Habe nur dein Wohl und dein Leben gern.

Durch alles, was die Sinne reizt,
ist die Stimmung aufgeheizt,
künstlich wird beleuchtet die Nacht,
glitzernder Schmuck dazu angebracht.

Schaufenster locken mit dem Stern,
gekauft soll werden, das hat man gern,
eine Konsumwelle wird entfacht,
während umsonst das Kind erwacht.

2

Das Licht des Kindes will nicht den Raum erhellen,
sondern den himmlischen Sohn in die Mitte stellen,
in den Menschenherzen soll er erwachen,
um sie frei von Täuschung zu machen.

Doch viele sind so fern von des Kindes Wiege,
dass wahr für sie geworden ist die Lüge,
sie akzeptieren nur, was ihre Sinne zeigen,
alles andere wollen sie nicht erreichen.

Wer hört noch auf das, was Engel sagen?
Wer will die Sterne nach dem Kind fragen?
Die Menschen drohen im Konsum zu ersticken,
statt auf die Armut in der Krippe zu blicken.

Auch schon in der alten Zeit,
waren nur wenige für das Kind bereit,
trotzdem hat es vollendet sein Werk,
wahr wurde sein Leben und sein Weg.

3

Weder die Satten, noch die Reichen
kann das Licht heute leicht erreichen,
aber in Krankenhäusern und Haftanstalten,
in Stuben von Trauernden und einsamen Alten

kann es erscheinen und sich zeigen
um Mut und Hoffnung dort zu steigern,
Freude und Trost zu schenken
und Missetäter zum Guten zu lenken.

Den anderen bleibt der freie Wille,
das Kind zu suchen in der Stille,
sich vom Falschen zu befreien
und am Echten und Wahren sich zu freuen.

Denn offen steht in der Weihnachtszeit
die Tür, groß und ganz weit,
zu dem, der auch jetzt spricht:
"Ich bin das Licht."



Weihnachtslicht 2



Das Licht des Kindes ist rein
und es wäre natürlich fein,
könnte jeder von ganz allein
einfach auch so wie es sein.

Doch jeder Mensch lebt auch mit Schatten,
die sich früher einmal gebildet hatten,
diese müssten sich zuerst wandeln
durch ein ausgleichendes Handeln.

Der Geist dazu wäre wohl wach,
doch das Fleisch ist leider schwach,
es lebt gern bequem und genießt die Sinne,
will nichts wissen von Reue und Sühne.

So dauert es manchmal recht lang,
bis ein Mensch in seinem Gang
bereit ist, sich eines besseren zu besinnen
und einen neuen Weg zu beginnen.

Tut er das aus freiem Willen,
hilft der Geist, sein Vorhaben zu erfüllen,
was dazu recht ist und was nicht,
zeigt das Kind mit seinem Licht.



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