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1
Das Kind machte erst als erwachsener Sohn
den zweiten Schritt seiner göttlichen Mission,
als es in das Wasser des Jordans tauchte
und der Christusgeist erschien in Gestalt einer Taube.
Drei Jahre lang wirkte er von Ort zu Ort
als Mensch unter Menschen mit seinem Wort,
er sprach es zwar aus seinem Mund,
aber es kam aus göttlichem Grund.
Er sprach mit den gleichen Vokalen und Konsonanten,
durch die einst die Erde und der Mensch entstanden,
doch war sein Wort mehr als gesprochene Laute bloß,
und ist deshalb bekannt als Logos.
2
Am Ende seines Lebens, durch sein Sterben,
konnte der Sohn diese Kraft den Menschen vererben,
unbewusst ruht sie in ihrer Tiefe versteckt
und wartet, bis einer nach dem anderen sie entdeckt.
Jeder muss für sich den Schlüssel finden,
um ihr Wirken in sich zu entzünden,
da dazu der Verstand allein nicht reicht,
braucht es auch die Hilfe von vermittelndem Geist.
Werden die Weihnachtstage still verbracht,
kann es sein, dass außer dem Kind, beides erwacht,
dann versteht ein Mensch die innere Sprache,
und was sie sagt, wird zu seiner lebendigen Sache.
3
Wenn die Liebe seine Worte erfüllt
und ihnen zur wandelnden Wirkung verhilft,
tritt herein sein versöhnender Ton,
wo sonst nur endlos herrscht die Diskussion.
Der Logos wirkt zuerst in jedem allein,
er kann dadurch im Ich lebendig sein,
dann wird durch ihn der Ursprung erreicht
und schließlich jeder, der ihm gleicht.
Seine Kraft ist auch jetzt bereit,
sie will sich zeigen in der Zeit,
vor allem im Kummer und Leid,
wird sie aus ihrer Tiefe befreit.