Es war einmal eine Welt, die war wie ein wilder Wald. Wer dort eintrat, verirrte sich leicht im Dunkel, alle Wege führten im Kreis herum durch vier verschiedene Gebiete, die sich wie Erde, Wasser, Luft und Feuer unterschieden. In der Mitte des Waldes, der selbst eine runde Form hatte, gab es eine große Lichtung, nach der alle ursprünglich suchten, die wandernd unterwegs waren, doch meist vergeblich. Denn es gab zwar einige Ratgeber, die man unterwegs fragen konnte, aber ihre Auskünfte führten selten bis zur Mitte des Waldes. Nicht nur, weil es fast unmöglich war, sich zu orientieren, vor allem aber, weil sie früher oder später einem von zwei Zauberern begegneten, die ihnen zwar versprachen, den Weg zu zeigen, aber der eine nahm sie mit sich fort und sie wurden nie mehr gesehen, während der andere ihre suchenden Schritte erstarren ließ, so dass sie am Rande des Wegs stehen blieben wie steinerne Statuen.
Nur ein Wolf, der es gewohnt war allein im Wald seine Kreise zu ziehen, konnte sich frei und unbehelligt bewegen. Er kannte alle Gebiete und war befreundet mit ihren Repräsentanten, aber auf der Lichtung war auch er nie gewesen. Doch da er öfter in ihre Nähe kam, begab es sich einmal, dass er dem Boten des Lichts begegnete, der seit langem vergebens auf Ankömmlinge am Rande der Lichtung wartete.
"Es kommt niemand mehr bis hierher durch", sagte er zum Wolf.
"Ja", antwortete dieser, "viele glauben nicht einmal mehr, dass es die Lichtung überhaupt gibt."
"Du könntest mir helfen, sie aus den Wald heraus hierher zur Lichtung führen."
"Das würde ich gerne tun, aber niemand traut mir, alle haben Angst vor mir."
"Das kommt daher, dass dein graues Fell in der Dunkelheit nicht zu sehen ist und sich die Wanderer erschrecken, wenn du plötzlich auftauchst. Ich will dich in das Licht tauchen, dessen Bote ich bin, damit du im Dunkel leuchtest und jeder, der dich trifft, dir folgen kann, statt den Zauberern zum Opfer zu fallen. Du musst nichts anderes tun, als durch alle Waldgebiete zu kreisen und dich dabei ihrer Mitte zu nähern. Dort werde ich sie erwarten und ihnen den Eingang zu zeigen, der sie in die Lichtwelt führt."
Der Wolf war einverstanden mit diesem Vorschlag und begann seinen leuchtenden Gang und immer mehr begannen dem Licht zu folgen, das er ausstrahlte. Auf der Lichtung angekommen, gelangten die Wanderer zu einem leuchtenden Baum, der seit Urzeiten in ihrer Mitte steht. Einige, die von dort zurück kehrten, sagen auch, es wäre kein Baum, sondern ein leuchtender Turm. An seinem Fuß befand sich eine Tür. Wer durch diese hindurch ging, stand wieder am Eingang des Waldes, wie am Beginn seiner Wanderschaft, diesmal aber mit der Hoffnung, sich nicht wieder in die Irre führen zu lassen und auch keine Helfer zu brauchen, sondern selbst den Weg zur Lichtung zu finden und dort frei leben zu können.