Es war einmal ein kleiner Stern am Himmel. Das war der kleinste und jüngste Stern, aber auch der neugierigste von allen.
Von seinem Platz da oben schaute er auf die Erde herunter und sah überrascht, wie sie sich zur Weihnachtszeit mit vielen Lichtern schmückte, die von weitem aussahen wie lauter kleine Sternchen.
Er war darüber so verwundert, dass er das alles einmal aus der Nähe sehen wollte und beschloss, vom Himmel auf die Erde hinab zu steigen.
Als er dort unten ankam, war es jedoch nicht leicht für ihn, einen passenden Platz zu finden. Die Erde war rund und der Stern hatte keine Füße, um darauf fest zu stehen, so dass er nach links und nach rechts hin kullerte und sich nicht festhalten konnte.
„Hilfe, was mache ich bloß? Hier komme ich nicht zurecht,“ sagte er zu sich mit lauter Stimme.
Da antwortete ihm die Erde: „Du musst dir ein Haus zum darin wohnen suchen, wie es alle hier machen.“
Also ging der Stern zu einem Haus und setzte sich oben mitten auf den Dachfirst.
Aber da oben auf dem Dach hatte er es schwer, das Gleichgewicht zu halten, um nicht hinunter zu fallen und von einem heftigen Windstoß wurde er schließlich unsanft hinunter auf den Boden geweht.
Gerade in diesem Moment kam ein Vater mit seinen Kindern heran.
Sie wohnten hier und hatten einen Baum für das Weihnachtsfest gekauft.
„Schaut einmal her, da ist ein wunderschöner Stern,“ sagte eines der Kinder.
"Wie hell er leuchtet!“ ergänzte ein anderes.
„Ja, wirklich," antwortete der Vater, "er sieht gerade so aus, als wäre er vom Himmel gefallen. Den wollen wir als Schmuck für unseren Weihnachtsbaum zu uns herein nehmen."
Am Weihnachtsabend strahlte der Stern leuchtend und lächelnd an der Spitze des Tannenbaums. Es wird gesagt, es wäre der schönste Weihnachtsbaum der ganzen Welt und aller Zeiten gewesen, aber nur wir wissen, dass der Stern nicht gemacht, sondern wirklich echt war.
Und wenn der Stern inzwischen nicht zurück gekehrt ist zum Himmel, dann leuchtet er noch heute an Weihnachten in manchem Haus auf der Erde ...