1.
Du lebst in der Welt engen Grenzen,
die selbst gebaute Zäune und Mauern ergänzen,
und du magst noch so drücken und ziehen,
keiner kann aus ihnen entfliehen.
Um dich herum bist du umschlossen
von feindlich agierenden Genossen,
stößt du mit ihnen zusammen
werden sie dich zurück zum Anfang verdammen.
Zwischen drin da fliegen
gierige Vögel, die dich bekriegen,
doch zage nicht und geb dich nicht geschlagen,
trotz allem kannst du den Aufstieg wagen.
Dort oben wartet auf dich dein Stern,
er liebt dich und hat dich gern,
er zeigt dir die Richtung deiner Bahn
und geht leuchtend dir voran.
2.
Geh nicht zu weit zur linken Seite,
suche auch rechts nicht die Weite,
achte immer auf deine Schritte
und wende dich stets zur Mitte
Wie eng die Welt auch unten scheint,
oben ist die Freiheit dein Freund,
strebe zwischen den tödlichen Illusionen
hindurch in die höheren Zonen.
Drum sei milde und bescheiden
in den horizontal begrenzten Seiten
und werde dafür radikal
in deiner vertikalen Wahl.
3.
Die Schwere, die dich unten hält,
gilt nur in der platten festen Welt,
leicht wird der Aufstieg dir gerne,
folgst du den Lichtstrahlen der Sterne.
Doch weh’, du lässt dich trügen
und folgst dem trügerischen Licht der Lügen,
wie wilde Vögel jagen sie umher
und machen dir das Leben schwer.
Drum sei wachsam und wendig,
sei bemüht und sei beständig,
behalte dein Ziel im Auge deiner Seele,
es sei das Menschsein, das du wähle.
4.
Aufrecht ist der Gang des einsamen Helden,
der wandert zwischen beiden Welten,
schon hat er verlassen die alte Stelle,
noch nicht erreicht ist die neue Helle.
Doch ist es weder das Ziel, das ihn ehrt,
noch die alte Heimat, die ihn beschwert,
es ist der Liebe Macht, die ihm gebührt,
die ihm Sinn gibt und ihn führt.
5.
Lass deine Gefühle nicht zurück verweilen,
hindere deine Gedanken voraus zu eilen,
sei wach im Willen, dann bist du tüchtig
und dein Handeln wird wahr und richtig.
Leicht ist er nicht, der Weg hinauf,
manch einer gibt vorzeitig auf,
doch schwerer noch drückt dich die Last,
wenn du nicht den Mut zum Aubruch hast.
Leicht scheint es, sich treiben zu lassen,
vom Wind der Angst derer, die hassen,
doch wenn sie einmal ihren Griff um dich winden,
wirst du schwer den Mut zur Liebe finden.
Wenn sie jedoch in dir erwacht,
kommt dir entgegen ihre Macht,
und leitet dich zu ihrer Quelle
von jeder noch so fernen Stelle.