Tieftraurig und allein,
saß ein Wolf auf einem Stein,
die Nächte waren lang und kalt,
seine Glieder steif und alt.
Fern vom Rudel, ohne Revier,
fragte er sich: "Was tu ich hier?
Keine Hilfe, die sich noch naht,
mir selbst zu helfen bin ich zu matt."
Alle Zeichen standen auf Depression,
da ging auf der volle Mond
und es rührte sich sein Instinkt spontan,
so dass ihm ein herrliches Heulen gelang.
Sein Ruf hallte durch die stille Nacht
bis hoch hinauf, wo der Mond sprach:
"Stark ist nicht, wer im Schutz der Masse
sich treiben lässt auf breiter Straße,
nur wer allein geht, wie du und ich,
findet den Weg vom Dunkel zu sich!
Dieser führt in eine andere Dimension,
dort wartet auf dich dein Sternenschein schon.
Wenn du diesen erreichst, endet dein einsamer Gang,
dort bist du nicht mehr Teil, da bist du ganz,
dann strebst du nicht länger nach einem Paar
und suchst keinen Platz in einer Schar.
Denn dann wirst du wieder eins und alles sein
und kannst in der Welt dein eigenes Licht sein."
In dem Wolf erwachte wieder Mut und Sinn,
dann stand er auf, bereit zu einem Neubeginn.
Er wollte nicht mehr jammern, dass ihm etwas fehlt,
sondern sich als Teil fühlen in der Welt,
verbunden mit allem und zugleich ein eigenes Ich,
das zusammen mit anderen unterwegs ist zu sich.