Sei kein trüber Gast auf Erden,
was soll sonst hier aus dir werden?
Nicht zum Kriechen bist du da,
zu Höherem bist du geboren ja.
Lass andere rackern und ackern um Nichts,
du gehörst zu den Auserwählten des Lichts,
schleiche nicht herum im Schatten der Dinge,
richte dich auf, damit dir deine höhere Bestimmung gelinge.
Schau in den Spiegel, den ich dir reiche,
du bist das perfekte Bild, das ich dir zeige,
was willst du noch warten, nimm, was dir gebührt,
geh den Weg, der zu deinem Ruhme führt.
Wer sagt, dass nicht gut ist, was du machst,
will nur verhindern, dass du erwachst
und dich in deiner eigenen Macht erkennst,
statt dass du für andere durch die Gegend rennst.
Richte dich auf zu deiner Größe,
hab keine Furcht vor einer Blöße,
alle Mühe sei von dir genommen,
schon jetzt bist du recht und vollkommen.
Ich begleite dich auf Schritt und Tritt,
gehe wie ein Doppelgänger mit dir mit,
geb dir die Kraft, dich gegen jeden zu wehren,
du brauchst niemand anderen zu ehren.
Ich gebe dir die Freiheit, dich zu ergötzen,
dich über alles hinweg zu setzen,
verschaffe dir alle Reize der Welt,
gebe dir alles, was dir gefällt.
Was der Lichtengel zu dem Gefallenen Engel sagt:
Du hast gewählt den Aufenthalt in der Nacht,
du weisst wohl, dass begrenzt ist deine Macht,
doch wenn es einst dein Wille ist,
dann geht zu Ende diese elende Frist.
Wenn ein liebend Herz sich dir weiht,
beginnt für dich eine neue Zeit,
dann wird das Krumme wieder grad
und es wandelt sich dein fehlgeleiteter Pfad.
Deine gestutzten Flügel wachsen wieder,
wir beide werden wieder Brüder
und aus der Finsternis der Triebe
kehrst du zurück in das Reich der Liebe.
Der Gefallene Engel ist von Anfang an dabei, er begleitet den wandernden Spieler wie ein Schatten,
flüstert ihm ein, dass er selbst der Beste ist, als geborener Gewinner eigentlich gar nicht mitzuspielen braucht,
dass es keinen Grund gibt, Regeln zu befolgen oder bescheiden sich an gegebene Bedingungen zu halten,
ja, er stellt den Sinn des Spiels selbst in Frage und provoziert dagegen eigene Ansprüche, bestärkt in der Meinung,
immer im Recht zu sein, keinen Grund zur Verantwortung für andere zu haben und vor allem fördert er die Einstellung,
etwas Besseres verdient zu haben als all das, was gerade von einem verlangt wird.
Er ist der perfekte Verführer und Schmeichler, ein ganz persönlicher Begleiter, der seinem Träger ihn selbst bestätigende Impulse eingibt,
die ihn von seinem Weg der Mitte abbringen und zu einseitigem Tun veranlassen.
Er gehört zum Gefolge von Licus, hat aber einen selbständigen Status.
Kann selbst nicht belangt werden, da er nicht zwingt, sondern nur die Freiheit des einzelnen heraus fordert,
über das eigene Maß hinaus zu handeln.
Der Lichtengel ist sein Gegenstück, die Waldmutter und der Waldhüter sind seine natürlichen Gegenspieler,
gegenüber ihrer Wahrheit halten seine gefärbten oder sogar gefälschten Tatsachen, mit denen er abzulenken versucht, nicht stand.
Man kann ihn sich als gefallenen Engel vorstellen, dessen Flügel gestutzt sind, der sich selbst nicht mehr frei erheben
und bewegen kann und deshalb andere braucht, um in ihnen zu wirken,
ursprünglich aber auch ein Lichtengel war, aber einen ungebrochenen Hochmut und ungebremste Überheblichkeit als Eigenschaften hatte.
Er befällt einen Wanderer, der seinen Eigenschaften (uranisch) entspricht, beim Eintritt in das Spiel
und muss diesen wieder verlassen, wenn er das Spiel beendet. Dann irrt er (wieder) ziellos herum, in der Hoffnung,
einen neuen Wanderer zu finden, in dem er agieren kann.
Es ist möglich, den Gefallenen Engel zu erlösen, er ist nicht für immer verdammt, im Wald auf Opfer zu warten.
Seine Flügel können wieder wachsen und er kann von seiner Verzauberung als Schattenengel wieder zu einem Lichtengel werden,
der nicht mehr negativ ablenkend wirkt, sondern dem positiven Fortgang des Spiels dient. Dazu muss er von einem Wanderer angenommen werden,
die Liebe eines Wanderers kann sein verdunkeltes und erkaltetes Herz wandeln, so dass er dadurch wieder ein Teil der Lichtwelt wird.