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Die Welt des Wolfs

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1.


Geh kühn und forsch zu Werke,
beweise mutig deine Stärke,
willst du die 12 Proben bestehen,
musst du besonnen voran gehen.

Doch gilt es nicht, die Gegner auf deinem Gang zu bekriegen,
den Feind in dir zu überwinden, wird dir Gelegenheit zum Siegen,
dadurch wächst in dir die neue Kraft,
die dir Frieden und auch Freude schafft.

So wird aus jeder Niederlage ein Gewinn,
wenn du, mit Mühe und Ernst im Sinn,
dich in dir der Herausforderung stellst
und nicht dir selbst, so wie du bist, gefällst.

2.


Der Wanderer hat kein Gesicht,
er kennt sich selber noch nicht,
was ihn antreibt in sich,
das ist sein ihm unbekanntes Ich.

Er ist unterwegs, wie zu einem fernen Land,
und hat noch nicht die Wahheit erkannt,
dass er selbst das ist, was ihm noch fehlt,
und was er vergeblich sucht draussen in der Welt.

Vielleicht merkt er erst am Ende seiner Frist,
dass er allein ist, weil er einzeln ist,
und dass es nirgendwo hin oder her
einen anderen gibt, der so ist wie er.

Solange er im Walde herum irrt,
wird er von jedem Schattenbild verwirrt,
die Lichtung ist es, die ihm offenbart,
was er in sich versteckt bewahrt.

Kann er das Licht in sich entfachen,
wird er zu sich selbst erwachen
und sich nicht mehr in einem Spiegel betrachten,
sondern in seiner eigenen Wahrheit achten.

Wenn ein Wanderer zu sich gelangt,
und er nichts mehr von anderen verlangt,
dann kommt sein Schritt zum Stehen
und er beginnt sich zu verstehen.

War vorher er vor allem auf sich bedacht
und hat auf seine Eigenständigkeit gewacht,
dann sieht er jetzt in jedem andern
einen zu sich selber wandern.

Dann werden alle seine Brüder,
dann ist er in Gesellschaft wieder
mit jedem, der etwas ahnt von sich
und der ein Teil ist des Menschen-Ich.


3.


Du bist in diesem Spiel nur Gast,
du selbst bist alles, was du hast,
von weither kommst du wie eine Welle,
und kehrst zurück von dieser Stelle
in deine Welt, in deine Heimstatt,
wo dein Sein seinen Ursprung hat.

Verwechsle nicht mit Dir deine Figur,
nutze sie und ihre Gestalt dazu nur,
um in des Waldes Labyrinth
zum Licht zu finden, wie ein Kind
und dich zu erkennen als Einer allein
unter allen, die auch streben nach ihrem Selbstsein.

Als kleines Kind kommst du herein,
versuche nicht zu wurzeln im Stein,
wachse frei hinauf wie alle Bäume,
achte auf die Stimme deiner Träume,
finde zu dir als Wesen, das Ewiges ziert,
das war, das ist und für immer sein wird.

Wenn einst du Abschied nimmst von diesem Ort,
trage nichts von allem mit dir fort,
was hier Bestand hat, aber nicht dort
in deinem heimatlichen Hort,
wo du erkennst, was gut ist und was nicht,
wenn wieder die Schlange zu dir spricht.

Zähl nicht die Jahre hier,
leb in der ewigen Zeit,
halt dich nicht fest im räumlichen Reich,
sei überall präsent zugleich,
du bist ein Wesen, das sich wandelt,
doch immerdar als Ich aus sich heraus handelt.




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