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Die Welt des Wolfs

Erde-Steinzwerg





1.

So alt wie die Steine
sind meine Gebeine,
so klar wie Diamant
ist mein Verstand.

Ich wurzle tief und bleibe dabei
mir selbst und meinen Gaben treu,
will nicht größer sein, als ich bin,
lebe nur meinen eigenen Sinn.

In der Erde Werke
gleichen wir Zwerge
den Pyramiden,
die ihre Schätze hüten.

Unser geheimer Schatz
hat in uns seinen Platz,
wir leben ohne Zeit,
sind ein Teil der Ewigkeit.

Die Rhythmen der Sterne,
die kreisen in der Ferne,
sind in uns Gestalt
und geben uns Halt.

Wer auf uns schaut
und uns vertraut,
sieht in uns wohnen
den Geist von Äonen.

Wir sind Gleichnis
und doch gewiss,
leben im endlichen Reich
und sind ohne Ende zugleich.

2.

Ich kenne der Finsternis Not,
die Angst vor vernichtendem Tod,
kenne das Leid erblindeter Sicht
und schätze deshalb das erleuchtende Licht.

Nicht das vergängliche Haben allein,
auch nicht das ewige Sein
sind Sinn von meinen Gebärden,
was zählt ist vor allem mein Werden.

Willst du die Lichtung erreichen,
darfst du das Dunkel nicht meiden,
mit jedem Schritt in der Nacht
wirst du zum Morgen voran gebracht.

3.

Mit meinem Geleit
kommst du weit,
doch brauche ich lang
für meinen Gang.

Ich habe keine Eile beim Gehen,
doch bleib ich niemals stehen,
sei bedächtig und bereit
für die ewige Zeit.

4.

Nimm Platz,
ich öffne meinen Schatz,
höre mir zu
in aller Ruh.

Schau nicht den anderen zu,
denn keiner ist wie du,
sei mutig, bereit zum einsamen Weg,
immer strebend, niemals träg.

5.

Hör auf die Tiere, doch lasse sie frei,
sie sind für dich Worte, wahr und scheu,
schau auf die Pflanzen in ihrem Schlaf,
sie sind dir Bilder, treu und brav,
berühre die Steine, spüre ihre Gestalt,
sie sind dir Erinnerung, vergangen und alt.

Erhebe den Blick zu den Wolken,
lass deine Hoffnung ihnen folgen,
träume über ihnen das Licht,
das zu deinem Inneren von Glauben spricht,
fliege mit deiner Liebe hinauf
zum Ursprung von deines Lebens Lauf.


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