Ein Liebesgedicht

An die Liebe

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Viele Gedichte wurden schon in deinem Namen geschrieben,
um mit Worten etwas oder jemand zu lieben,
doch selten wirst du damit selbst bedacht
und zum Subjekt des Liebens gemacht.

Dabei käme es ohne dein Bewegen
niemals zu dem himmlischen Segen,
der die Menschen zueinander führt
und sie mit deiner Resonanz berührt.

Ziehst du in die Menschenherzen ein,
öffnen sie sich für Tier, Pflanze und Stein
und segensreich wird alles Tun gelingen,
wenn es von dir beseelte Hände vollbringen.

Menschen, die ihr Weg trennt und scheidet,
werden durch dich zueinander geleitet,
wo die Wellen des Schicksals wüten,
schaffst du wieder Trost und inneren Frieden.

Durch dich wird weich der böse Blick,
du schaust nach vorn und nicht zurück,
wo du erscheinst mit Wärme und Zuversicht,
weichen alte Schatten neuem Licht.

Du bist die Milde, die kein Urteil, keine Strafe kennt,
für dich ist ein Neubeginn jeder Moment,
wer schuldig wird in seinem Leben,
dem wird von dir die Kraft zum Ausgleich gegeben.

Du lebst im Atem der Liebenden,
die sich ineinander verlieren und wieder finden,
deine Kraft überwindet alle Grenzen,
selbst der Tod kann dich nicht bremsen.

Trotz allem Wohl und aller Wonne,
die durch dich strahlen wie von einer Sonne,
bleibt jedoch dein Wirkungsgrund
ein geheimnisvolles Mysterium.

Du opferst dich und wirst zum Täter,
brauchst Hilfe und bist zugleich Retter,
du liebst auch, wer dich stets verschmäht
und nimmst mir nicht übel, was hier steht.

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