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Noch einmal spielen
1
Alle reden vom Wetter, das sich draußen abspielt,
doch es gibt auch eines, das der Mensch in sich fühlt
und das in ihm, wenn auch unbewusst,
ein Grund ist für Leiden oder Lust.
Ist dieses innere Wetter schön,
ist es in den Augen freudvoll zu sehen,
bewölkt sich der innere Himmel jedoch,
dann verdunkelt sich das Stimmungshoch.
Und wenn es drinnen hagelt und stürmt,
ein Gewitter mit Blitz und Donner sich auftürmt,
kann draußen die Sonne noch so scheinen,
der Mensch ist dann nicht mit sich im Reinen.
2
Hat die Seele zu wenig Kraft,
ist ihr Wetter wechselhaft,
sie muss sich dann stärken durch Üben
und lernen, wie das Licht zu lieben.
Wärmt nicht nur draußen das sonnige Kleid,
sondern herrscht auch drinnen Sommerzeit,
dann öffnen sich die Herzen weit
und Liebe wird daraus befreit.
Ist so das Seelenwetter heiter,
geht ein Mensch zielvoll weiter,
braust darin jedoch ein wilder Wind,
verliert er die Orientierung geschwind.
3
Wenn wir besorgt nach oben schauen,
wo sich drohende Gewitter aufbauen
oder freudig die Sonne begrüßen,
wenn wir sie eine Zeit lang vermissen,
dann spiegelt sich von dem, was draußen geschieht,
in der Seelenwelt ein inneres Wetter mit,
das kommt und geht wie Wolken im Wind,
die ohne Halt und Dauer sind.
Doch wer sich treiben lässt wie ein Kind,
abhängig von der Zeit, die stets zerrinnt,
wird zum Spielball seiner Stimmungen nur,
die wechseln wie die Zeiger einer Uhr.
4
Reifen kann der Mensch indessen,
von seinen Trieben kann er sich lösen,
frei kann er werden von der Ereignisse Lauf
und in ihm geht eine bleibende Sonne auf.
Das äußere Treiben findet dann seinen Sinn,
schaut man in diesem inneren Licht darauf hin,
das nicht wechselt wie Tag und Nacht,
sondern ohne unterzugehen wacht.
Dann wird ihm heiteres Wetter geschenkt,
das Seele und Geist mit Frieden tränkt,
und er bleibt kein trüber Gast auf Erden,
sondern wird zum freien Bürger werden.
5
Aus seinem tiefen Grunde entspringen dann
der Freude Götterfunken fortan,
ohne dass sich weiter verdunkeln die Nächte.
durch des Schicksals wechselvolle Mächte.
Dann kann der Mensch seine eigene Sonne genießen
und lässt sich nicht mehr von Wolken verdrießen,
dann wird er zur Wohnstätte von einem Geist,
der nicht nach unten, sondern nach oben weist.
Folgt diesem sein Blick himmelwärts,
geht auf des Lichtes Kraft in seinem Herz
und lässt in seiner Mitte sich regen,
der Lebenskräfte liebevollen Segen.
6
Zu einem alten Mystiker,
sagte einst ein ganz ein Listiger:
“Ob innen oder drauß',
das macht mir gar nichts aus!”
Dieser, ganz geduldig und entspannt,
hat eine Antwort schon gekannt:
“Gehst du der Sache auf den Grund,
dann kommt für jeden eine Stund',
in der die Welt sich wandelt,
von der diese Weisheit handelt,
das innere Wetter wird dann außen sein
und was draußen ist, das kommt herein.”
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