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1
Aus den tiefen Schatten,
die die Welt verdunkelt hatten,
öffnet sich das Ostertor
und das Licht kommt neu hervor.
Wer dieses ahnt, noch in der Finsternis,
wer dem Wort vertraut, das Licht verhieß,
wird, auch im größten Schrecken,
in sich die Kraft des Trostes wecken.
Schwarze Wolken kommen und gehen,
die Sonne ist dahinter immer zu sehen,
es vergeht nur die tote Schale,
das Leben siegt in jedem Falle.
2
Es ist ein verfehlter Brauch,
Ostern nur zu feiern mit dem Bauch,
um das neue Leben zu erlangen,
muss man es mit der Seele empfangen.
Der Ostergeist will nicht im Leib regieren,
sondern den Menschen zu seiner Quelle führen,
aus seinen Hüllen soll er sich erheben
und nach seinem Ursprung streben.
Das Wort wird nicht noch einmal Fleisch,
jetzt spricht es nur im Menschen, ganz leis,
wer es in sich vernehmen will,
muss dazu allein sein und auch still.
Wenn es dann beginnt zu reden
lösen sich des Verstandes Ketten,
es öffnet sich sein dunkler Schleier,
das Denken wird lichter, heller und freier.
Das Kreuz steht leer auf dem alten Feld,
aus ihm zieht eine neue Kraft ein in die Welt,
die entspringt aus der vergangenen Opfertat,
aber sich jetzt geistig verherrlicht hat.
Wie eine Sonne steigt sie auf aus den Schatten
und zeigt in ihrem Licht die Folgen aller Taten,
so dass in den Herzen die Einsicht entsteht,
aus welcher der Wille zum Ausgleich ersteht.
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