Ein Wort

Hommage an Gianni Rodari

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Es war einmal ein Wort,
das wohnte an keinem Ort,
es war noch jung und unerfahren
und war sich nicht über seine Macht im klaren,

So konnte es leicht jemand verletzten
oder auch mit Freude ergötzen,
es lebte noch in seiner Fantasie,
die ihm ihre Magie verlieh.

Das Wort ging damit fröhlich fort
und wandelte sich in einen Akkord,
der fand sein Glück
im Reich der Musik

und wurde laut gehört,
das hat dann manchen gestört,
da suchte es sich einen Transport
zu einem anderen Port.

Unterwegs tauchte eine Frage auf
und es wurde zur Antwort darauf,
die ist ihm einfach eingefallen,
kein Grund, um damit zu prahlen.

Am nächsten Ort
hörte es von einem Mord,
da blieb das Wort sofort
nicht lange mehr dort.

Es hat dann sein Talent im Sport probiert
und hat sich auf viele Art trainiert,
doch es musste meist zu Regeln her halten,
da konnte es sich nicht arg entfalten.

Im Spiel der Kinder war es gern dabei,
da ging es lustig zu und frei
und bei Stadt, Land, Fluss
vergnügte es sich mit Genuss.

Als Schlüsselwort auf Internetseiten
von Banken und privaten Bereichen,
hat es den Zugang zwar geschützt,
wurde aber nur algorithmisch benützt.

Das schlimmste, was ihm auf dem Weg passierte:
Wenn es zur Formel wurde ohne Sinn und Würde,
Träger war von fertigen Urteilen bloß
oder nur als eine leere Hülse fristete ihr Los.

Dabei hat ihm doch so sehr das Gespräch gefallen,
der Austausch von Gedanken vor allem,
es freute sich wenn es die Wahrheit sagte
und litt, wenn eine Lüge sein Gewissen plagte.

Am Ende dieser kleinen Reise
wird es noch einmal ganz still,
weil es auf dichterische Weise
noch zu einem letzten Reim werden will.

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