Es war einmal, man glaubte noch an Wunder,
da fiel ein Sternenkind vom Himmel herunter
und fand sich in der Erdenwelt
in einen dunklen Wald gestellt.
Treu bleibend seiner Herkunft aus dem Licht,
vergaß es seine himmlische Heimat nicht,
so wurde es nicht erfasst von den Schatten,
die sich mit den Erdenbürgern verbunden hatten.
Es sah alles in seinem Licht
und blieb nicht haften an der äußeren Sicht,
die Dinge waren für es transparent,
dadurch verschwand, was sie voneinander trennt.
Wo es herkam, dort war alles eins,
getrennt von anderen war keines,
es gab keinerlei Gegensatz,
wie unten auf dem Erdenplatz.
Deshalb kannte es keine Konkurrenz,
bewahrte sich seine friedliche Existenz,
es hatte das Sternenlicht mit sich gebracht
und war ein wanderndes Leuchten in der Nacht.
Sein Licht begleitete es in der Welt
auf dem Weg durch Wald und Feld,
in seinen Strahlen erschien die Wesensart
von jedem, den es traf auf seiner Fahrt.
Es war gewohnt die zyklische Bahn
und ging auf diese Weise auch hier voran,
es drehte sich rund herum im Kreise,
wie oben, so unten auf seiner Reise.
Es sah dabei, dass alles, was es fand,
nur scheinbar fest auf dem Boden stand,
sondern erkannte in allem Her und Hin,
der inneren Bewegung kreisenden Sinn.
Seine Augen, ohne dunkle Brille,
sahen hindurch durch jede Hülle,
sein Blick war offen und klar
für der Sterne Licht, das in allem war.
Doch war es ganz allein
und wollte gerne auch in Gesellschaft sein.
da kam es gerade zu einem Meteorit,
der lange schon an Langeweile litt.
Wer weiß vor wie langer Zeit,
stürzte dieser herein in die Dunkelheit,
er war ein versteinerter Verwandter,
aus dem Sternentag hierher gesandter.
Er freute sich über ihren Besuch
und öffnete gern seiner Weisheit Buch,
das Sternenkind war dafür bereit
und umkreiste ihn erfreut.
„Willkommen in der Nacht,
du hast mir dein Licht herein gebracht,
ich bin ein schwarzer Stein,
stehe hier im Dunkeln allein.
Am Tag da werde ich gesehen,
kann aber nirgendwohin gehen,
auch ich komme aus der kosmischen Ordnung,
doch sie ist in mir zum Stillstand gekommen.
Es ist an der Zeit,
sei zu dem Opfer bereit,
du kommst aus den Sternenreichen
und kannst davon hier unten zeugen.
Mache hier weiter deine Runden
im Einklang mit dem Licht der Stunden,
bringe bei Nacht und bei Tag herein
der Sternenbilder weisheitsvollen Schein.
Erleuchte damit der Gedanken Nacht,
damit ihre Erinnerung erwacht,
mache sichtbar, was du weißt,
dass sich im Erdenstaub verbirgt ein Sonnengeist.
Ich kann nicht fort von dieser Stelle,
du bist jedoch wie eine lebendige Welle,
strahle deinen lichten Sternenschein
in der Dinge Dunkel hinein.
Zeige, dass alle, wenn sie sterben,
dann das Sternenlicht für sich erben,
lass in den verzweifelten Seelen
das Licht der Hoffnung niemals fehlen."
Das Sternenkind brach dann wieder auf
und setzte fort seinen kreisenden Lauf,
bis heute ist es unterwegs mit seiner Mission,
aber nur wenige wissen davon.
Begegnest du seinem lichten Schein,
öffne dich, lass ihn zu dir herein,
er stärkt dich nicht nur bei deinem Gehen,
sondern erfüllt dich auch mit neuen Ideen.
Lass dich nicht ergreifen von den materiellen Massen,
sonst kannst du seine Strahlen nicht erfassen,
erkenne das Licht in der Finsternis,
dann ist in der Not der Trost dir gewiss.