Die Mondfee wechselte beständig ihre Gestalt,
mal war sie jung, mal war sie alt,
manchmal wurde sie dick, dann wieder dünn,
war voll zu sehen oder schwand ganz dahin.
Sie nahm es mit der Wahrheit nicht genau,
ihre Welt war maskiert, heimlich und grau,
was heute galt, war morgen vergessen,
niemand konnte sich auf sie verlassen.
Sie war eitel und wollte bewundert sein
im Spiegel ihres nächtlichen Bilderscheins,
sie hasste der Sonne bleibenden Glanz
und verging vor Neid und Eifersucht ganz.
Was sie dabei am meisten stach,
war, dass es ihr an eigenem Licht gebrach,
sie konnte sich nur in dem gefallen,
was sie von der Sonne erhielt an Strahlen.
Die Mondfee war nicht frei in ihrer Macht,
sie wurde von einem Monster umkreist und bewacht,
das nahm Teil an ihren nächtlichen Lauf
und zwang ihr seinen Willen auf.
Ihr eitles Wesen und ihrer Eifersucht giftiger Ton
wurden ihr eingeflößt aus seiner Intention,
er wusste sie zu benutzen und zu betören,
um die Welt mit seinem finsteren Geist zu stören.
Er wollte mit der Fee die Sonnenfrau bekriegen,
um sie für immer zu besiegen,
es sollte des Mondes dunkles Regiment
vernichten das lichte Sonnenelement.
Die beiden sannen lange auf eine List,
die ihnen schließlich auch eingefallen ist,
sie wollten der Sonnenkönigin den Tag stehlen
und alle sollten dann den Schein ihres Nachtlichts wählen.
3. Kapitel der Geschichte der Sonnenkönigin