Spiel 1:
Von der Ordnung zum Chaos
Herrscht eine Ordnung fest und stabil,
kann nicht jeder machen, was er will,
sind die Verhältnisse klar beschrieben,
muss jeder ihre Regeln respektieren.
Dss führt jedoch zu starrem Stand,
es ändert sich dann wenig nur im Land,
die oberen sitzen fest an ihrem Ort,
wer unten ist bleibt eben dort.
Da beginnt es leicht zu rumoren,
zuerst vielleicht etwas verworren,
dann wird energischer aufbegehrt,
gegen das, was oben steht.
Ist dann einmal der Sturm entfacht,
wird leicht das Chaos her gebracht,
wer dann versucht den Löwen zu zähmen,
den wird er sich zur Mahlzeit nehmen.
Bevor nicht alles drunter und drüber geht
und kein Stein mehr auf dem anderen steht,
nicht erst, wenn alles in Trümmern liegt,
und die wilde Bestie siegt,
kann die Ordnungsgewalt sich fragen,
worüber die Leute so heftig klagen,
wo ihre Strenge das Leben erdrückt
und jede freie Bewegung erstickt.
Geht starr und steif ein Mensch einher
wird seiner Seele das Leben schwer,
sie ist geboren zum sich frei zu bewegen
und wird sich in Gefangenschaft erregen.
Ist die Moral zu stur und streng,
wird es der Seele bald zu eng,
herrscht in der Haltung ein starres Führen,
wird sie nach einer Weile rebellieren.
Sie richtet sich dann gegen ihren Träger
und wird zum krankhaften Erreger,
sie drückt und zwickt und bläht ihn auf,
das nimmt dann keinen guten Lauf.
Der Körperhaushalt wird gestört,
wenn er nicht auf die Signale hört
und Raum gibt der unterdrückten Regung
damit die Seele frei wird zur Bewegung.
Wenn ihn die Symptome stören,
kann der Mensch auch darauf hören,
warum es in ihm so dringlich drängt
und prüfen, wo er sich verengt.
Öffnet er dann die verschlossene Stelle,
gefällt das nicht nur seiner Seele,
es macht auch den Körper wieder gesund
und alles läuft im Einklang rund.
2.Spiel:
Vom Chaos zur Ordnung
In einem richtigen Spielgeschehen
muss alles nach einer Ordnung gehen,
ganz Ernst werden die Regeln programmiert,
damit man weiß, wer gewinnt oder verliert.
Doch nur lustig ist es selten,
jeder will schlieslich etwas gelten
und wenn einer dann alles kann,
fängt für ihn die Langeweile an.
Ganz anders geht das Chaos-Spiel,
niemand kapiert davon recht viel,
weil es wenig zu verstehen gibt,
wenn man auf den Bildschirm tippt.
Positionen und Farben wechseln wie der Wind,
einer kommt, ein anderer tritt ab geschwind,
im Voraus weiß keiner, was geschieht
und was man im nächsten Moment sieht.
Die Figuren gehen nicht, si torkeln mehr,
sie hupfen und springen hin und her,
wie ein wild gewordener Haufen,
ohne Bedeutung scheint das abzulaufen.
Wäre da nicht einer dazwischen drin,
der in diesem Trubel die Ordnung hat im Sinn,
würden bald die Augen schmerzen
und es gäbe nichts zu scherzen.
Wo er nacheinander die Figuren berührt,
kommt das Chaos zur Ruhe und die Ordnung funktioniert,
gelingt dir dies im Spielgeschehen,
kannst du auch etwas in dich hinein sehen.
Wenn der Körper Ordnung schafft,
wütet in der Seele weiter des Chaos Kraft,
es melden sich ungefragt Gedanken
und bringen das Denken ins Wanken,
Gefühle steigen auf und klingen ab
und halten das Gemüt auf Trab,
im Schaufenster der Sinnesfülle
wird von Wünschen überrollt der Wille.
Kunterbunt purzelt es in der Seele
zwischen himmelhoch jauchzend und tiefem Gefälle,
das Chaos ist darin normal,
dem Psychologen ist das klar.
Der Mensch, in dem die Seele randaliert,
wird friedlos davon drangsaliert,
doch um sie zu Ordnung zu führen,
fehlt oft die Kraft und Orientierung.
Solange die Seele im Körper steckt,
werden die Drachen nicht immer geweckt,
doch ohne dessen Regulieren,
ist es leicht, sich in ihrem Chaos zu verlieren.
In wirren Träumen lebt es sich aus
und zerrt sein Opfer mit sich hinaus,
denn es ist schwer, wilde Pfederde zu führen,
wenn sie ungestüm davon galoppieren.
Hat der Reiter nicht beizeiten
gelernt, in diesem Fall zu reiten,
fällt er leicht in den Graben
und wird gefressen von den Raben.
Ein Beispiel erlebt des Dichters Tun und Talent,
wenn seine Inspiration mit ihm von dannen rennt
und er versucht, sie in Reime zu fassen,
statt ungeformt sie einfach frei und loszulassen.
Nimm deshalb wie im Märchenland
ab und zu den Seelenspiegel zur Hand
und betrachte ungeschminkt
was er dir zeigt und vor dich bringt.
Sei dir bewusst, dass du im Seelenleben
nicht Herr bist von Nehmen und Geben,
lerne im Chaos von Denken und Fühlen
dich zu behaupten und mitzuspielen.
Fragst du, wem kann es gelingen,
in diese Wirrnis Ordnung zu bringen?
Es ist der Liebe Himmelsmacht,
die dieses Wunder möglich macht.
3. Animation:
Die Mitte zwischen Chaos und Ordnung
Das Chaos beschleunigt den Lebensgang rasant,
während Ordnung jede Entwicklung verlangsamt,
darin läge ein dauernder Streit,
wäre nicht die Wandlungskraft der Liebe bereit.
Chaos oder Ordnung, das ist nicht die Frage,
das Gleichmaß der Wandlung hält dazwischen die Waage,
in ihr ordnet sich das chaotische Rasen
und beweglich wird der Ordnung starres Raster.
Geordnete Entwicklung und spontanes Wandeln
treffen sich in schöpferischem Handeln,
der Krieg zwischen engem Bewahren und zerstörender Tat,
der schon viele sinnlose Opfer gefordert hat,
wird überwunden durch das friedliche Walten
zwischen sinnlosem Sausen und herzlosem Halten,
in der das eine sich sinnvoll bewegt
und das andere diese Bewegung trägt.
Der Übergang von der geordneten Statik
zur regellos verwirrten Dynamik
zeigt sich noch vor der chaotischen Entstehung
in der sich wandelnden Drehung.
Genauso gilt, dass das Chaos zur Ruhe findet,
wenn es in eine Kreisbewegung mündet,
bevor diese allmählich erstarrt
und in der steifen Ordnung verharrt.