Noch einmal spielen
Das Licht will aus der Finsternis scheinen,
doch diese versucht es zu verneinen
und abzulenken von seiner Quelle,
um sich selbst zu setzen an seine Stelle.
Suchst du den Weg zum Hellen,
darfst du den leichten Weg nicht wählen,
zum bequemen Gang verführt das offene Tor,
doch zur Lichtung führen steile Stufen empor.
Wer breit die Straße vor sich sieht,
vergisst, was es an ihrem Rande gibt,
wer das Verborgene im Sinne hat,
wählt den versteckten Pfad.
Auf dem geraden Weg der Gestalten,
die das Licht gefangen halten,
erlahmt der erkennende Blick
und man kommt nur zum Anfang zurück.
Willst du das Ziel erringen,
soll deine Suche gelingen,
musst du in alle Richtungen denken
und deinen Schritt zum Unscheinbaren lenken.
Dann findest du die Treppen in der Wand,
ein Tor öffnet sich, wo eine Mauer stand,
dann wird vor dir frei die Richtung
und du gelangst endlich zur Lichtung.
In deren Mitte liegt die Stelle
des gesuchten Lichtes Quelle,
dort erlangst du, was dir fehlt
und es öffnet sich dir eine neue Welt.
Was die Schatten zu sagen hatten,
verblasst in ihr und es zeigen sich dir
nicht mehr von außen die Gestalten,
sondern was diese in sich enthalten.
Dann ist nicht mehr verhüllt,
was Dinge und Menschen erfüllt,
dann zeigt sich aus dem grauen Gemäuer
des Lebens wahres Feuer.
Es ist der Magie des Lichts zu danken,
dass die Schattenmächte wanken
und statt ihrem äußeren Schein
aufleuchtet des Lichtes wirkliches Sein.
In jedem, der hierher gelangt
und diese Erkenntnis erlangt,
beginnt dann ein befreiter Ton zu erklingen
und das Lied des Ichs hebt an zu singen.
Alert
Gehe nicht durch diese Räume
wie in der Blindheit Träume,
sonst gehst du auf diese Weise
einfach nur im Kreise.
Eile nicht durch die offenen Türen,
du würdest den Sinn deiner Suche verlieren,
achte auf die versteckten Stufen,
die in der Mauer nach dir rufen.
Begegnung mit der Erdmutter
Dein Weg beginnt in der Tiefe der Erde,
hier lernst du das Stirb und Werde,
dass Teilen seliger ist als Behalten
und dankbar die Hände zu falten.
Wer den Geist der Sonne sucht, muss den Mond meiden,
denn er kann ihr Licht nicht leiden,
er verblendet jeden mit seinem Spiegel
und stempelt ihn mit seinem Schattensiegel.
Doch nicht genug mit diesem Geschick,
er wirft seine Opfer auf die Erde zurück,
dort müssen sie mühsam wieder beginnen
und nach neuen Wegen sinnen.
Wen die schwarze Farbe peinigt,
der schaue, dass er sich wieder reinigt,
dabei hilft ihm die Nixe Ondina gleich,
drum suche er sie in ihrem Reich.
Begegnung mit der Wassernixe
Ich gebe dir wieder deine reine Gestalt,
doch sei auf der Hut, verhalte dich gut,
schwer wird es, den Verführer zu besiegen.
leicht ist es, seiner Kunst zu erliegen.
Kommst du ans Tor, musst du gut gucken,
denn ein Monsterfisch will dich verschlucken,
komme ihm nicht zu nahe auch,
sonst wird es Nacht in seinem Bauch.
Gehe auch sonst verantwortlich voran,
widerstrebe des Mondes eitlem Wahn,
zähme deine Lust und Begierde,
werde zu einer menschlichen Zierde.
Was du erworben hast, ist dir geliehen nur,
achte mit Ehrfurcht alle Geschöpfe und die Natur,
verrate dich und niemand wegen Geld,
respektiere jedermanns Freiheit auf der Welt.
Begegnung mit dem Luftengel
Ich lebe in einem Leib aus Licht,
im Schatten erkennst du mich nicht,
bin ein Vermittler zwischen unten und oben
und weiß den guten Geist zu loben.
Ich leite dich zum höchsten Element,
dort lodert das Feuer vehement,
es nährt den Willen zum Wahren und Schönen,
dort kannst du das Gute vom Schlechten trennen.
Hüte dich vor dem goldenen Sterne,
er führt dich weit weg in die Ferne,
folge nicht seinem glitzernden Schein,
sonst wirst du bald ganz draußen sein.
In der Gestirne Weiten
gibt es keine festen Seiten,
dort verlierst du dich
als umgrenztes Ich.
Begegnung mit dem Hüter des Feuers
Mein Wille ist dem Licht zugewandt,
ich lebe aus seiner heiligen Hand,
wer noch im Schatten darbt und leidet,
dem wird von mir der Weg zu ihm bereitet.
Wähle jetzt die letzten Stufen,
die dich auf die Lichtung rufen,
doch wenn du die falsche Treppe gehst,
geschieht es, dass du wieder ganz unten stehst.
Begegnung mit der Sonne auf der Lichtung
Hier beginnt eine neue Welt,
wer weiß, wer dir von ihr erzählt,
doch warte auf die Geschichte nicht,
höre zu, was das Leben zu dir spricht.
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